Pressemitteilung des Philologenverbands Baden-Württemberg (PhV BW) zur Weihnachtsferien-Regelung

1. Dezember 2020

* Ver­band der Gym­nasiallehrkräfte kri­tisiert Wei­h­nachts­fe­rien-Regelung
* PhV-Vor­sitzen­der Ralf Scholl: „Konzept der Lan­desregierung ist völ­lig welt­fremd und stellt die Schulen vor Prob­leme“

Aus Sicht des Philolo­gen­ver­bands Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) ist die heutige Entschei­dung zur Wei­h­nachts­fe­rien-Regelung falsch. „Mit dem Hin und Her bei der Frage des früheren Wei­h­nachts­fe­rien-Beginns sorgt die Lan­desregierung an den Schulen für zusät­zlich­es Chaos und erzeugt enor­men Unmut bei den Lehrkräften und Schulleitun­gen“, kri­tisiert der PhV-Lan­desvor­sitzende Ralf Scholl.

Der Ver­band der Gym­nasiallehrkräfte lehnt das welt­fremde Konzept des Kul­tus­min­is­teri­ums für den 21./22. Dezem­ber 2020 ab, da es an den weit­er­führen­den Schulen schlichtweg nicht umset­zbar ist. An den Gym­nasien und anderen weit­er­führen­den Schulen sind nach diesem Konzept die 5.–7. Klassen im Präsen­zun­ter­richt und die 8.–12. Klassen im Fer­nun­ter­richt; der Unter­richt soll aber nach Stun­den­plan stat­tfind­en.

„Die meis­ten Schulen haben über­haupt keine aus­re­ichende Inter­netverbindung, um mehr als die Hälfte aller Klassen aus der Schule her­aus online zu beschulen“, moniert Ralf Scholl. Dafür reiche die Band­bre­ite der Anschlüsse bei weit­em nicht. Eine Beschu­lung aus dem Schul­ge­bäude her­aus ist jedoch notwendig, wenn die 5.–7. Klassen von densel­ben Lehrern (in anderen Stun­den) in Präsenz unter­richtet wer­den müssen. „Man hat den Ein­druck, dass sich im Kul­tus­min­is­teri­um nie­mand Gedanken macht, ob die Vor­gaben auch umset­zbar sind.“

Ralf Scholl fragt: „Ste­ht hier wieder ein­mal auss­chließlich der Gedanke ein­er Beauf­sich­ti­gung der Kinder im Vorder­grund? Um ein qual­i­fiziertes Ler­nen kann es ja wohl kaum gehen, wenn zwei vorher angekündigte, zusät­zliche Feri­en­t­age zurückgenom­men wer­den. Und spielt der Gesund­heitss­chutz von Lehrkräften und ihren Fam­i­lien eigentlich über­haupt keine Rolle?“

Der PhV-Lan­desvor­sitzende berichtet von zahlre­ichen wüten­den Rück­mel­dun­gen von Lehrerin­nen und Lehrern nach Bekan­ntwer­den dieser Regelung. „Die Kol­legin­nen und Kol­le­gen kön­nen diese kurzsichtige und prax­is­ferne Entschei­dung der Lan­desregierung nicht nachvol­lziehen und kri­tisieren die damit für sie ver­bun­dene zusät­zliche Belas­tung.“ Viele Lehrkräfte fühlten sich als Kanonen­fut­ter ver­heizt.

Statt Wolkenkuck­uck­sheimen fordert der Philolo­gen­ver­band nach­haltige Beschlüsse für einen wirk­sameren Gesund­heitss­chutz an den Schulen, wie z.B. die flächen­deck­ende Ein­führung von Raum­luftreinigern. „Hier liegt aus unser­er Sicht der eigentliche Nachbesserungs­be­darf“, erk­lärt Scholl abschließend.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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