Pressemitteilung des Philologenverbands Baden-Württemberg zu „Fridays for Future“-Demonstrationen

20. September 2019

 

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), der Ver­band aller Gym­nasiallehrkräfte, nimmt wie fol­gt zu den „Fri­days for Future“-Demonstrationen Stel­lung: Aus Sicht des PhV BW ist das Anliegen der Schü­lerin­nen und Schüler, die an „Fri­days for Future“-Demonstrationen teil­nehmen, nachvol­lziehbar. Dass die Jugendlichen, die die Fol­gen eines Kli­mawan­dels am eige­nen Leibe spüren wer­den, ihrer Angst und ihrem Unmut in solchen Demon­stra­tio­nen Luft machen, kann man Ihnen nicht ver­denken. Da diese Demon­stra­tio­nen aber mit der Schulbe­such­spflicht kol­li­dieren, die in Baden-Würt­tem­berg in der Schulbe­suchsverord­nung von 1982 (vgl. http://www.landesrecht-bw.de/jportal/?quelle=jlink&query=SchulBesV+BW&psml=bsbawueprod.psml&max=true&aiz=true) geregelt ist, haben die Schulen wenig Spiel­raum, wieder­holtes Fehlen anlässlich der „Fri­days for Future“-Demonstrationen ein­fach zu ignori­eren – egal mit wie viel Sym­pa­thie einzelne Lehrkräfte oder die Schulleitun­gen das Anliegen der Schüler auch unter­stützen.

Der PhV-Vor­sitzende Ralf Scholl fordert deshalb das Kul­tus­min­is­teri­um auf, den Schulleitun­gen und Lehrkräften lan­de­sein­heitliche, verbindliche Regelun­gen vorzugeben, wie mit den Ver­stößen gegen die Schulbe­such­spflicht anlässlich der „Fri­days for Future“-Demonstrationen umzuge­hen ist, oder alter­na­tiv eine lan­de­sein­heitliche Befreiung von der Schulbe­such­spflicht für diese Demon­stra­tio­nen auszus­prechen. Die Sank­tion­ierung des Schwänzens für die lan­desweit ver­anstal­teten Demos den einzel­nen Schulleitun­gen anheim zu stellen, heißt nichts anderes, als den Schulleitun­gen den Schwarzen Peter zuzuschieben. „Hier geht es nicht um ein Prob­lem der einzel­nen Schulen, son­dern es han­delt sich um ein lan­des- bzw. bun­des- oder gar welt­poli­tis­ches The­ma“, erk­lärt Ralf Scholl.

Die Organ­isatoren der „Fri­days for Future“ fordert der PhV-Vor­sitzende auf, wenn sie langfristig wöchentliche Proteste organ­isieren wollen, die Demon­stra­tio­nen auf Fre­ita­gnach­mit­tag nach Schulschluss zu leg­en. Solche Demos nach Schulschluss wür­den zum einen Vor­würfe „Die wollen ja bloß die Schule schwänzen“ entkräften und es zum anderen auch sym­pa­thisieren­den Erwach­se­nen (auch Lehrkräften!) erle­ichtern, selb­st an den „Fri­days for Future“ teilzunehmen.

Die Mon­tags­demon­stra­tio­nen in der DDR, die immer nach Arbeitss­chluss stat­tfan­den und die einzige erfol­gre­iche friedliche Rev­o­lu­tion in Deutsch­land aus­gelöst haben, soll­ten sich die jugendlichen Demo-Organ­isatoren dies­bezüglich zum Vor­bild nehmen.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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