Pressemitteilung des PhV BW aus Anlass der aus dem Urlaub „importierten” Covid-19-Infektionen im Raum Friedrichshafen

23. Juli 2020

  • Philolo­gen­ver­band bekräftigt Forderung nach verbindlich­er Tes­tung von Rück­kehrern aus Risiko­ge­bi­eten und nach Test­möglichkeit­en für Lehrkräfte und auch Schüler nach den Som­mer­fe­rien
  • PhV-Vor­sitzen­der Ralf Scholl: „Zweit­er Lock­down muss unbe­d­ingt ver­mieden wer­den“

Angesichts der Tat­sache, dass ein Reis­erück­kehrer aus Ser­bi­en im Bodenseekreis offen­bar zwölf Schüler an sechs Schulen sowie drei Erwach­sene mit Sars-CoV­‑2 angesteckt hat, erneuert der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) seine Forderung nach ein­er verbindlichen Tes­tung aller aus Risiko­ge­bi­eten nach Deutsch­land Ein­reisenden. Zudem spricht sich der Ver­band der Gym­nasiallehrkräfte für Covid-19-Tests bei allen Schülern und Lehrkräften unmit­tel­bar nach den Som­mer­fe­rien aus, damit eventuelle “Hotspots” an den Schulen, die wie in Friedrichshafen durch Urlaub­srück­kehrer verur­sacht wer­den, sofort erkan­nt und län­gere Infek­tions­ket­ten dadurch ver­hin­dert wer­den.

„Son­st laufen wir sehen­den Auges in eine näch­ste Infek­tion­swelle, die regionale oder gar flächen­deck­ende Lock­downs an den Schulen und darüber hin­aus nach sich ziehen wird“, so der PhV-Vor­sitzende Ralf Scholl.

Für den PhV-Vor­sitzen­den ist völ­lig unver­ständlich, dass nicht ein­mal Per­so­n­en, die z.B. aus Brasilien ein­reisen, bish­er verpflich­t­end getestet wer­den und dass für solche Per­so­n­en sog­ar frei­willige Tes­tun­gen nur äußerst schwierig und sehr teuer zu bekom­men sind, wenn kein bekan­nter direk­ter Kon­takt mit Infizierten bestand.

„Das einzige Land mit über 50 Mil­lio­nen Ein­wohn­ern, das weltweit noch keinen einzi­gen Coro­na-Todes­fall zu bekla­gen hat, ist Viet­nam. Dort wer­den – auch auf­grund der Gren­ze zu Chi­na – schon seit Ende Jan­u­ar aus­nahm­s­los alle ein­reisenden Per­so­n­en getestet und die Ent­las­sung eines an Covid-19 erkrank­ten schot­tis­chen Piloten nach über 50 Tagen aus dem Kranken­haus lan­desweit als Erfolg gefeiert“, erk­lärt Ralf Scholl.

Nach Ansicht des PhV-Lan­desvor­sitzen­den zeigen die aktuellen Infek­tions­fälle im Raum Friedrichshafen deut­lich: „Ganz wenige, ver­ant­wor­tungs­los han­del­nde Per­so­n­en genü­gen, um eine kom­plette Region mit einem Shut­down zu bedro­hen.“

Es sei daher kein dumpfer Ruf nach „law and order“, son­dern eine schlichte Notwendigkeit, angesichts dis­tan­z­los feiern­der Urlauber (sei es in Mal­lor­ca oder mit­tler­weile in Kroa­t­ien und Bul­gar­ien) und angesichts der aus Ser­bi­en importierten Infek­tions­fälle im Raum Friedrichshafen von der Poli­tik vor­beu­gende Maß­nah­men gegen ein der­ar­tiges leichtsin­niges und dummes Ver­hal­ten Einzel­ner zu fordern.

„Eine zweite Covid-19- Welle wäre mit zahlre­ichen weit­eren Erkrank­ten und let­ztlich auch Toten ver­bun­den, und ein zweit­er Lock­down hätte ver­heerende Auswirkun­gen auf Gesellschaft, Wirtschaft und natür­lich auch auf die Schulen. Daher muss ein solch­es Szenario unter allen Umstän­den ver­mieden wer­den. Covid-19-Tests mit Mehraus­gaben von eini­gen Hun­dert Mil­lio­nen Euro erscheinen als ein geringer Preis dafür“, so Ralf Scholl abschließend. Die Lan­desregierung, namentlich Min­is­ter­präsi­dent Kretschmann und Sozialmin­is­ter Lucha, seien aufgerufen, hier endlich zum Schutz der Bevölkerung nach­haltig aktiv zu wer­den.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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