Rücknahme der Eingangsbesoldung: “Diese Maßnahme ist überfällig!”
17. März 2017
17.03.2017 / 1811 — 03–17
Die Jungen Philologen begrüßen die heute anlässlich der Vorstellung der Verhandlungsergebnisse zur Übertragung des Tarifabschlusses auf die Beamten- und Richterschaft des Landes Baden-Württemberg verkündete Absicht der Landesregierung, die Absenkung der Eingangsbesoldung zum 01. Januar 2018 komplett zurückzunehmen.
“Dieses Vorhaben findet ausdrücklich unsere Zustimmung. Es ist besonders zu begrüßen, dass sich die Landesregierung dazu entschlossen hat, die Absenkung in einem Schritt komplett zurückzunehmen. Vorgesehen war ja laut Koalitionsvertrag die stufenweise Rücknahme. Die Maßnahme ist allerdings längst überfällig. Wir hatten schon befürchtet, dass sie auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben wird”, so Jörg Sobora, der Vorsitzende der Jungen Philologen.
Der Vorsitzende ergänzt: “Endlich hat die Landesregierung verstanden, dass die Absenkung der Eingangsbesoldung eine inakzeptable Maßnahme ist und die Schwächsten der Beamtenschaft trifft. Besonders junge Beamtinnen und Beamte sind auf jeden Euro angewiesen, um eine Familiengründung vorzunehmen, sich häuslich einzurichten und fürs Alter vorzusorgen.”
Die Jungen Philologen haben sich jahrelang für die Rücknahme der Absenkung der Eingangsbesoldung eingesetzt. Gerade auch im gymnasialen Lehramt schreckt eine abgesenkte Eingangsbesoldung vor allem in den MINT-Fächern potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten ab, die in der freien Wirtschaft ein Vielfaches verdienen können. Auch in anderen Bereichen des Öffentlichen Dienstes gibt es echte Nachwuchsprobleme: die Attraktivität, beim Staat zu arbeiten, hat enorm abgenommen. “Ein kleiner Wermutstropfen bleibt: wir hätten uns die sofortige Rücknahme gewünscht. Aber wer hätte vor wenigen Wochen überhaupt daran geglaubt?” so abschließend der Vorsitzende der Jungen Philologen.
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden über 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt über 8.700 im Verband organisierte Lehrerinnen und Lehrer an den 446 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.