Zumeldung des Philologenverbands Baden-Württemberg zur Landespressekonferenz „Schuljahresbeginn“ von Kultusministerin Dr. Eisenmann

5. September 2019

 

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) begrüßt, dass Schulen kün­ftig beim plöt­zlichen Aus­fall ein­er Lehrkraft schon nach ein­er Woche eine Vertre­tungslehrkraft vom zuständi­gen Regierung­sprä­sid­i­um anfordern kön­nen (bish­er: früh­estens nach drei Wochen Aus­fall). PhV-Vor­sitzen­der Ralf Scholl: „Diese Maß­nahme kann zu einem deut­lichen Rück­gang des Unter­richt­saus­falls an den Gym­nasien führen, so lange genü­gend Lehrkräfte für kurzfristige Vertre­tungsverträge bere­it ste­hen. Wir sind hocher­freut über diese neue Flex­i­bil­ität im Kul­tus­min­is­teri­um. Diese Maß­nahme entspricht ein­er langjähri­gen Forderung des PhV zur Ent­las­tung der Lehrerkol­legien von Zusatzarbeit.“

Bish­er mussten die Lehrkräfte der einzel­nen Schulen selb­st min­destens drei Wochen lang zusät­zliche Vertre­tungsstun­den übernehmen, bevor eine Vertre­tungslehrkraft ange­fordert wer­den kon­nte, da Krankschrei­bun­gen von mehr als zwei Wochen nur in den sel­tensten Fällen erfol­gen. „Diese neue Flex­i­bil­ität von Vertre­tungslehrer-Anforderun­gen ist dadurch eine Maß­nahme, die sehr häu­fig zum Tra­gen kom­men kann und damit geeignet ist, Stun­de­naus­fälle an den Gym­nasien deut­lich zu ver­ringern“, so Ralf Scholl. Bei 1.700 nicht eingestell­ten gym­nasialen Bewer­bern vor allem mit sprach­lichen und gesellschaftswis­senschaftlichen Fäch­ern sollte zumin­d­est in diesen Fäch­ern ein hin­re­ichend großer Bewer­ber­pool für kurzfristige Vertre­tun­gen vorhan­den sein.

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg begrüßt darüber hin­aus die für die Auf­stel­lung des Lan­deshaushalts angekündigte Erhöhung der Krankheit­sre­serve von 1.666 auf 2.000 Stellen für alle Schu­larten. Er weist jedoch darauf hin, dass dies immer noch zu wenig ist, da bei über 100.000 Lehrerstellen und einem Kranken­stand von allein 1,5 % — 2 % langfristi­gen Erkrankun­gen diese Krankheit­sre­serve schon am ersten Schul­t­ag prak­tisch kom­plett für die Aufrechter­hal­tung des Unter­richts benötigt wird.

Da nur im Gym­nasial­bere­ich genü­gend Bewer­ber zur Ver­fü­gung ste­hen, um die neu geschaf­fe­nen Stellen dann auch zu beset­zen, schlägt der PhV vor, die zusät­zlichen Stellen vor­rangig in diesem Bere­ich zu schaf­fen.

An den Gym­nasien wird die Unter­richtsver­sorgung im Schul­jahr 2019/2020 ähn­lich gut (oder schlecht) wie in den let­zten Jahren sein. Mit 20 unbe­set­zten Stellen ist das Gym­na­si­um ver­gle­ich­sweise gut ver­sorgt. Ein Grund dafür ist, dass an den Gym­nasien die große Pen­sion­ierungswelle der ver­gan­genen 15 Jahre bere­its am Abklin­gen ist. „Die Unter­ver­sorgung im Man­gelfach Bildende Kun­st und in den natur­wis­senschaftlichen Prob­lem­fäch­ern, ins­beson­dere Physik und Infor­matik, bleibt aber weit­er­hin beste­hen“, erk­lärt Ralf Scholl abschließend.

* * *

An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

Im Sinne unserer Mitglieder verwendet diese Webseite bis auf einen technisch notwendigen Cookie keine Cookies. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen