Abiturbestenquote stärken
8. Juni 2018
8. Juni 2018
Az. 1811 / 2018 – 15
Die Richter des höchsten deutschen Gerichtes haben im Dezember 2017 mit ihrem Urteil zur Hochschulzulassung im Fach Medizin die seit vielen Jahren bewährte Praxis der Erstauswahl von Studienplatzbewerbern durch die Abiturbestenquote bestätigt. Für die weiteren Bewerber fordern sie jedoch die Berücksichtigung erheblicher Faktoren neben der Abiturdurchschnittsnote.
Nach der zur Zeit gültigen Regelung erhalten Bewerberinnen und Bewerber, die durch die Abiturbestenquote (20 Prozent) und durch die Wartezeitquote (20 Prozent) noch keinen Studienplatz erhalten konnten, eine weitere Zulassungschance im Auswahlverfahren der Hochschule (AdH), über das 60 Prozent der Studienplätze vergeben werden.
Der Philologenverband BW fordert Kultusministerin Dr. Eisenmann auf, sich bei der bevorstehenden Kultusministerkonferenz (KMK) in Erfurt dafür einzusetzen, dass die Abiturbestenquote künftig mit deutlich mehr als 20 Prozent berücksichtigt wird. Wir hielten eine Gewichtung von 30 Prozent für sachgerecht. Sie ist der verlässlichste Indikator für den erfolgreichen Abschluss eines Studiums. Nachrangig für den Zugang zum Medizinstudium könnten sodann künftig neben der Abiturdurchschnittsnote als weitere Kriterien die Ergebnisse eines neuen bundesweiten Medizinertests sowie praktisch-medizinische Vorerfahrung herangezogen werden.
„Das Abitur muss für unsere Schülerinnen und Schüler der gewichtigste Schlüssel für die Zulassung zum Studium bleiben!“, so der Vorsitzende des PhV BW Bernd Saur. „Wir fordern die KMK auf, den Hochschulzugang zum Medizinstudium über eine inhaltlich nicht qualifizierende Wartezeitenquote abzuschaffen, dafür aber den Anteil der Abiturbestenquote zu erhöhen!“
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden über 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt mit rund 9.000 im Verband organisierten Mitgliedern die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an den 462 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.