Philologenverband Baden-Württemberg bestürzt über abscheuliches Attentat auf französischen Geschichtslehrer
19. Oktober 2020
Solidaritätsbekundung des Philologenverbands Baden-Württemberg (PhV BW) nach islamistischem Anschlag bei Paris
Der baden-württembergische Gymnasiallehrerverband PhV BW erklärt sich mit allen französischen Lehrkräften solidarisch, die von Gewalt und Terror bedroht werden, weil sie in der Schule Meinungsfreiheit vermitteln.
Samuel Paty, ein französischer Geschichtslehrer, wurde Medienberichten zufolge in der Nacht vom 16. auf den 17. Oktober 2020 in dem Pariser Vorort Conflans-Sainte-Honorie von einem islamistischen Attentäter enthauptet, weil er im Unterricht das Thema Meinungsfreiheit behandelt und in einer achten Klasse islamkritische Karikaturen als Unterrichtsmaterial eingesetzt hatte. Samuel Paty ist so zum Märtyrer der Meinungsfreiheit geworden. Sein Mord ist durch nichts zu rechtfertigen.
“Dieses Attentat ist nicht nur ein Angriff auf die Meinungsfreiheit und die Freiheit der schulischen Lehre, sondern auch ein Angriff auf die europäische freiheitlich-demokratische Grundordnung”, so Ralf Scholl, der Landesvorsitzende des PhV BW. “Alle gesellschaftlichen Akteure in Frankreich, Deutschland und Europa müssen nun zusammenstehen und sich öffentlich und kompromisslos für die Verteidigung der Meinungsfreiheit und der europäischen, freiheitlichen Gesellschaftsordnung gegen fundamentalistische Angriffe von allen Seiten einsetzen”, fordert Ralf Scholl.
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden über 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt mit rund 9.000 im Verband organisierten Mitgliedern die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an den 462 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.