Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) wünscht allen Lehrkräften einen guten Start ins neue Schuljahr 2015/16 und fordert von Kultusministerium und Landesregierung

11. September 2015

* Angesichts der ständi­gen Ausweitung der Zusatzpflicht­en für gym­nasiale Lehrkräfte eine Wieder­auf­s­tock­ung des gekürzten Ent­las­tungspools

* Im neuen Schul­jahr klare Entschei­dun­gen für das Gym­na­si­um bzgl. der Bil­dungspläne 2016 und bzgl. der Empfehlun­gen des Arbeit­skreis­es Gym­na­si­um 2020

Der Pressemit­teilung des Kul­tus­min­is­teri­ums vom 10. 9. 2015 ist zu ent­nehmen, dass trotz der vom Kul­tus­min­is­ter zulet­zt noch verkün­de­ten Reko­rde­in­stel­lung die Ein­stel­lungszahlen an den Gym­nasien des Lan­des mit 1080 (Prog­nose des KM) sog­ar etwas unter denen des Vor­jahres mit 1.192 (Schluss­bi­lanz 2014) liegen. Dabei muss noch berück­sichtigt wer­den, dass in den 1080 Ein­stel­lun­gen an den Gym­nasien auch die Abor­d­nun­gen an beru­fliche Schulen und Ein­stel­lun­gen an Gemein­schaftss­chulen enthal­ten sind, ins­ge­samt rund 200 Ein­stel­lun­gen, die zu Beginn des Schul­jahres 2015/16 nicht den Gym­nasien zu Gute kom­men.

Der PhV BW stellt also fest, dass an den Gym­nasien deut­lich weniger Ein­stel­lun­gen als vor einem Jahr vorgenom­men wur­den, und das bei weit­er­hin leicht ansteigen­den Schülerzahlen. Die Anmeldezahlen für die Gym­nasien liegen näm­lich seit drei Jahren (zwar leicht abnehmend) weit­er­hin über 40 Prozent und damit abso­lut über der Zahl der nach dem Abitur auss­chei­den­den Schü­lerin­nen und Schüler eines Jahrganges.

Bekan­ntlich betonte der Kul­tus­min­is­ter vor einem Jahr unter Zus­tim­mung des PhV BW: “Mehr Schüler bedeutet auch, dass wir mehr Lehrer brauchen”. Da jet­zt nach Abschluss der Ein­stel­lun­gen für das neue Schul­jahr die Ein­stel­lungszahlen im gym­nasialen Bere­ich sog­ar unter denen des Vor­jahres liegen, zeigt sich der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg über­rascht und fragt besorgt, ob die Unter­richtsver­sorgung für das Schul­jahr 2015/16 an den Gym­nasien wirk­lich gesichert ist. Und natür­lich muss die Ver­sorgung der Gym­nasien so gestal­tet sein, dass zusät­zlich eine aus­re­ichende Krankheit­sre­serve zur Ver­fü­gung ste­ht und außer­dem ein weit­er­er deut­lich­er Abbau der Über­stun­den­bug­welle umge­set­zt wer­den kann.

Darüber hin­aus fordert der PhV BW zum wieder­holten Mal eine Wieder­auf­s­tock­ung des gekürzten Ent­las­tungskontin­gents als Aus­gle­ich für die zunehmende Beanspruchung der Lehrkräfte in vie­len Bere­ichen ihres schulis­chen Wirkens. Als Beispiele seien genan­nt die sich aus den Gefährdungs­beurteilun­gen (Gefahrstof­fverord­nung) ergeben­den Zusatz­be­las­tun­gen sowie die angesichts der wach­senden Het­ero­gen­ität in den Ein­gangsklassen der Gym­nasien in größerem Umfang erforder­liche indi­vidu­elle Förderung und Beratung der Kinder. Das Kul­tus­min­is­teri­um plant für die Ein­gangsklassen eine Erhöhung der Zahl der verpflich­t­en­den Klassenkon­feren­zen.

Die Erhöhung der Durch­läs­sigkeit zwis­chen den Schu­larten darf bei den neuen Bil­dungsplä­nen keines­falls zu ein­er Aufwe­ichung des klaren Pro­fils des Gym­na­si­ums führen. Damit würde man den Schü­lerin­nen und Schülern einen Bären­di­enst erweisen.

Kul­tus­min­is­ter Stoch hat­te angekündigt, sich im Juli 2015 zu den Empfehlun­gen des Arbeit­skreis­es “Gym­na­si­um 2020” zu äußern. Der PhV BW bit­tet in diesem Zusam­men­hang um die Berück­sich­ti­gung sein­er dies­bezüglichen Stel­lung­nahme.

Der PhV BW begrüßt die Ein­führung der förder­diag­nos­tis­chen Maß­nah­men “Lern­stand 5” und “VERA 8”, fordert aber für die Anmel­dung am Gym­na­si­um nach wie vor die Vor­lagev­erpflich­tung bezüglich der Grund­schulempfehlung. Geheimniskrämerei ist nicht geeignet, frühzeit­ig sin­nvolle För­der­maß­nah­men einzuleit­en. 

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt über 8.500 im Ver­band organ­isierte Lehrerin­nen und Lehrer an den 446 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

www.phv-bw.de

Down­loads: 
Pressemit­teilung als PDF-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

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