Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) zu den VERA 8 — Ergebnissen in Deutsch und Mathematik

27. April 2018

27. April 2018
Az. 1811 / 2018 – 10

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) zu den VERA 8 — Ergeb­nis­sen in Deutsch und Math­e­matik

Drin­gen­der Hand­lungs­be­darf bei den leis­tungss­chwächeren Schü­lerin­nen und Schülern in den nicht­gym­nasialen Schu­larten — so darf es nicht weit­erge­hen!

Ergeb­nisse der Gym­nasien bleiben auf sta­bilem hohen Niveau

Ergeb­nisse der Gym­nasien steigerungs­fähig durch Ent­las­tung der Lehrkräfte

Erneut sind die Ergeb­nisse in den nicht­gym­nasialen Schu­larten, vor allem in den Werkre­al- und Hauptschulen sowie in den Gemein­schaftss­chulen sehr beun­ruhi­gend mit ein­er erschreck­end hohen Zahl von Schü­lerin­nen und Schülern, die nicht ein­mal den Min­dest­stan­dard erre­ichen. „Dies zeigt einen akuten Hand­lungs­be­darf für diese Schu­larten, denn es kann nicht sein, dass unser Schul­sys­tem Schü­lerin­nen und Schüler entlässt, die die Grund­fer­tigkeit­en in diesen so wichti­gen Bere­ichen ver­mis­sen lassen“, so Bernd Saur, der Vor­sitzende des PhV BW. Die Mod­el­lver­suche „Lesen macht stark“ und „Mathe macht stark“, die in Schleswig-Hol­stein mit Erfolg durchge­führt wur­den und nun von Baden-Würt­tem­berg für die betr­e­f­fend­en Schu­larten über­nom­men wer­den, wer­den bei uns hof­fentlich densel­ben Erfolg zeit­i­gen. Allerd­ings kön­nen nur 24 Schulen pro Schu­lart teil­nehmen. Dafür, dass sich das Kul­tus­min­is­teri­um so überzeugt zeigt von diesem „vielver­sprechen­den Ansatz zur Lese- und Math­e­matik­förderung“, stellt diese kleine Zahl von Schulen einen sehr beschei­de­nen Ein­stieg dar. Der PhV BW begrüßt die bere­its für die Grund­schulen getrof­fe­nen Entschei­dun­gen (z.B. die Erhöhung der Stun­dentafel in Deutsch und Math­e­matik, vier zusät­zliche Pool­stun­den) zur Stärkung der Grund­fer­tigkeit­en Lesen, Rech­nen und Schreiben.

Das Vorhaben, „die bun­desweit­en Ver­gle­ich­sar­beit­en in ein stim­miges Gesamt­sys­tem lan­desweit­er Lern­stand­ser­he­bun­gen einzu­binden“, ist eine richtige und wichtige Zielset­zung. Bei der Über­nahme von Prü­fungsauf­gaben aus Berlin, also vom IQB, dem Insti­tut zur Qual­ität­sen­twick­lung im Bil­dungswe­sen, ist eine stim­mige Pas­sung mit unser­er lan­desspez­i­fis­chen Prü­fungskul­tur und ‑arith­metik unab­d­ing­bar. Das gilt für VERA und fürs Abitur.

Erfreut nimmt der PhV BW die sehr guten Ergeb­nisse für das Gym­na­si­um zur Ken­nt­nis. „Sie zeigen, dass am Gym­na­si­um ver­lässlich auf sehr hohem Niveau von unseren uni­ver­sitär aus­ge­bilde­ten Lehrkräften unter­richtet wird. Nicht umson­st erfreut sich das Gym­na­si­um eines großen Zus­pruchs seit­ens der Eltern, die auf die Ver­lässlichkeit und hohe Qual­ität unser­er Gym­nasien bauen, was sich nicht zulet­zt Jahr für Jahr an den Über­gangszahlen zeigt“, so Bernd Saur.

Um dies zu erzie­len, gehen unsere Lehrkräfte bis an ihre Belas­tungs­gren­ze und vielfach darüber. Ständig weit­ere Zusatza­uf­gaben bei gle­ichzeit­ig erfol­gter Stre­ichung von Anrech­nungsstun­den stellen eine Bedro­hung für diese hohe Qual­ität dar. Wenn das Land die Ergeb­nisse der Gym­nasien sta­bil hal­ten bzw. weit­er verbessern möchte, muss es den Weg der über­fäl­li­gen Ent­las­tung der Lehrkräfte gehen, um deren päd­a­gogis­ches und fach­lich­es Wirken weit­er zu opti­mieren. Eine Dep­u­tat­sre­duzierung wäre die nahe­liegend­ste, ein­fach­ste und wirkungsvoll­ste Maß­nahme. In Bay­ern, Öster­re­ich und der Schweiz weiß man das. Dort umfassen die Dep­u­tate 23 und nicht 25 Unter­richtsstun­den in der Woche. „Wer Indi­vid­u­al­isierung propagiert, muss den Lehrkräften auch die zeitliche Möglichkeit ein­räu­men, diese für die Schü­lerin­nen und Schüler umzuset­zen“, so Bernd Saur abschließend.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des. Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit.

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