Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) zu Online-Petition „G9 jetzt! BW“

1. Mai 2018

2. Mai 2018
Az. 1811 / 2018 – 11

Inner­halb weniger Wochen haben über 20.000 Bürg­erin­nen und Bürg­er die Online-Peti­tion “G9 jet­zt! BW” ein­er baden-würt­tem­ber­gis­chen Elternini­tia­tive unterze­ich­net. In der Online-Peti­tion wird die Rück­kehr zu G9 in Baden-Würt­tem­berg gefordert. “Das zeigt den immer drin­gen­deren Bedarf für eine flächen­deck­ende Ausweitung der G9-Züge im Sinne ein­er G8/G9-Wahl­frei­heit nach Bedarf vor Ort!”, so Bernd Saur, Lan­desvor­sitzen­der des Gym­nasiallehrerver­bands PhV BW. G8 ist zwar ein gutes Ange­bot für sehr leis­tungsstarke Schü­lerin­nen und Schüler, aber ein Großteil der gym­nasialen Schüler­schaft würde von einem Jahr mehr Zeit enorm prof­i­tieren: für ver­tieftes schulis­ches Ler­nen, für eine fundiert­ere und nach­haltigere Vor­bere­itung aufs Abitur, für ihre Per­sön­lichkeit­sen­twick­lung, für mehr eigene Gestal­tungsmöglichkeit­en am Nach­mit­tag und für sportlich­es, musis­ches oder ehre­namtlich­es Engage­ment.

An den derzeit 43 genehmigten G9-Stan­dorten gibt es kaum noch G8-Züge. Viele der G9-Gym­nasien haben auf­grund der Nach­frage kom­plett auf G9 umstellen müssen. Dieses Wahlver­hal­ten von Schülern und Eltern und die aktuelle Online-Peti­tion zeigen, dass es in Baden-Würt­tem­berg einen großen und flächen­deck­enden Bedarf an G9-Ange­boten an all­ge­mein­bilden­den Gym­nasien gibt. Wenn Schulen, Schul­träger, Schüler und Eltern dies vor Ort wün­schen, müssen nach Bedarf neue G9-Züge ermöglicht wer­den.

Die Ermöglichung von G9-Bil­dungs­gän­gen an all­ge­mein­bilden­den Gym­nasien ist ein bun­desweit­er Trend, den Baden-Würt­tem­berg nicht ver­schlafen darf: Bay­ern, Nieder­sach­sen und Nor­drhein-West­falen sind kom­plett zu G9 zurück­gekehrt und in Hes­sen herrscht wieder Wahl­frei­heit zwis­chen G8 und G9. Wer die Ein­wohn­erzahlen dieser Län­der zusam­men­zählt, erken­nt, dass für über die Hälfte der Kinder in Deutsch­land neun Jahre zum Abitur gewährt wer­den. Es ver­wun­dert also nicht, dass die Eltern in Baden-Würt­tem­berg zuse­hends die Gerechtigkeits­frage stellen.

Längst vergessen ist die von den GRÜNEN ab 2011 für sich reklamierte ‘Poli­tik des Gehörtwer­dens‘. Die GRÜNEN sind gegen eine Par­al­lelität von G8 und G9, weil sie trotz neuester Entwick­lun­gen immer noch die Gemein­schaftss­chule („Speer­spitze mod­ern­ster Päd­a­gogik“) pro­te­gieren wollen und die Kul­tus­min­is­terin ist dage­gen, weil sie sich dem Koali­tionsver­trag mit den GRÜNEN verpflichtet fühlt. „Den Unterze­ich­n­ern der Peti­tion ist der­lei weniger wichtig. Ihnen geht es ver­ständlicher­weise eher um ihre Kinder und deren Zukun­ft“, so Bernd Saur abschließend.

Hin­weis: Die Online-Peti­tion “G9 jet­zt! BW” find­et sich hier im Inter­net: https://openpetition.de/!g9jetztbw

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.
Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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