Übergabe von 14.607 Unterschriften für “Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 in BW” am 4.8.2016 an Kultusministerin Eisenmann

4. August 2016

 

Appell des PhV BW an die Kul­tus­min­is­terin: Geben Sie Schü­lerin­nen und Schüler des Lan­des Wahl­frei­heit zwis­chen G8 und G9!

Cord San­tel­mann, der Ini­tia­tor der Online-Peti­tion, dank­te der Kul­tus­min­is­terin, dass sie sich nun doch Zeit genom­men hat, die Unter­schriften­lis­ten der Online-Peti­tion “Wahl­frei­heit zwis­chen G8 / G9 in BW zulassen!” per­sön­lich ent­ge­gen zu nehmen. “Die vie­len Tausend Unter­schriften zeigen, dass das Anliegen der Online-Peti­tion von weit­en Kreisen der Bevölkerung geteilt wird. Die Min­is­terin ist nun aufge­fordert, sich über die vielle­icht vorschnell und unbe­dacht getrof­fe­nen Fes­tle­gun­gen des Koali­tionsver­trags hin­weg gesprächs­bere­it zu erweisen, die zahlre­ichen Sachar­gu­mente und Kom­mentare der Unter­stützerin­nen und Unter­stützer im Inter­esse der Schüler­schaft gründlich zu prüfen und sich wirk­sam für eine Ausweitung der G9-Stan­dorte einzuset­zen”, so Cord San­tel­mann.

Bernd Saur, der Lan­desvor­sitzende des PhV BW, sieht die Rück­kehr zum neun­jähri­gen Gym­na­si­um bzw. die Wahl­frei­heit zwis­chen G8 und G9 als einen bun­desweit­en Trend, den Baden-Würt­tem­berg nicht ignori­eren könne: Nieder­sachen ist flächen­deck­end zu G9 zurück­gekehrt, in NRW ste­ht ein Volks­begehren zu G9 an, in Hes­sen wurde Wahl­frei­heit zwis­chen G8 und G9 gewährt, was die Rück­kehr der meis­ten Gym­nasien zu G9 bewirkt hat, und erst dieser Tage wur­den auch in Bay­ern die Weichen in Rich­tung Par­al­lelführung gestellt. “Wir verken­nen nicht, dass immer wieder Anstren­gun­gen unter­nom­men wur­den, das G8 verträglich­er zu gestal­ten. Die Frage bleibt jedoch, ob sich all diese Verbesserungsver­suche let­z­tendlich als geeignet erweisen, den Weg­fall eines ganzen Schul­jahres zu kom­pen­sieren. Dies bleibt die Kern­frage. G8 ist ein gutes Ange­bot für sehr leis­tungsstarke Schü­lerin­nen und Schüler, aber viele Gym­nasi­as­ten wür­den von einem Jahr mehr Zeit für ver­tieftes schulis­ches Ler­nen und ihre Per­sön­lichkeit­sen­twick­lung, von mehr Gestal­tungsspiel­raum am Nach­mit­tag für sportlich­es, musis­ches oder ehre­namtlich­es Engage­ment enorm prof­i­tieren”, so Bernd Saur.

Der faule grün-rote Kom­pro­miss der viel zu weni­gen 44 G9-Stan­dorte, der von der grün-schwarzen Regierung fort­ge­führt wird, führt zu enor­men Ver­w­er­fun­gen. Ste­fanie Wölz, Mit­glied des PhV-Bezirksvor­stands Nord­baden und Lehrerin am Wil­hel­mi-Gym­na­si­um Sin­sheim, bestätigt aus eigen­er Erfahrung: “An Schul­stan­dorten, an denen die Eltern die Wahl­frei­heit zwis­chen G8 und G9 haben, erfol­gt eine Abstim­mung mit den Füßen. G8-Gym­nasien im Einzugs­bere­ich von G9 Gym­nasien bluten aus, während die G9-Stan­dorte aus allen Näht­en platzen. In Pforzheim musste ein G9-Gym­na­si­um auf­grund des Schüler­ansturms sog­ar Räum­lichkeit­en in einem nahen Super­markt für Unter­richt­szwecke anmi­eten.”

Der über­aus große Zus­pruch zu den Peti­tions-Zie­len wurde bei den par­al­lel zur Laufzeit ver­anstal­teten lan­desweit­en Aktion­sta­gen “G9? Klingt gut!” des PhV BW mit Unter­schriften­samm­lung und Straßen­musik deut­lich. Sog­ar der Tonkün­stlerver­band Baden-Würt­tem­berg (DTKV), der Bun­desver­band des DTKV und der Lan­desmusikrat Baden-Würt­tem­berg hat­ten zur Unter­stützung der G8/G9-Online-Peti­tion aufgerufen, denn bei Musikpäd­a­gogen, Musikschulen und Musikvere­inen fand die Peti­tion beson­ders große Zus­tim­mung. Der de fac­to Ganz­tags­be­trieb des G8 macht es näm­lich vie­len Schü­lerin­nen und Schülern ab der Mit­tel­stufe sehr schw­er, sich am Nach­mit­tag weit­er­hin dem Erler­nen eines Instru­ments oder dem Musizieren in Chor oder Orch­ester zu wid­men. In Musik­erkreisen macht deshalb schon Gal­gen­hu­mor die Runde: “Jet­zt muss man Jugend musiziert in Kinder musizieren umbe­nen­nen, denn Jugendliche haben wegen G8 ja kaum noch Zeit fürs Musizieren”.

Die Online-Peti­tion “Wahl­frei­heit zwis­chen G8 und G9 in BW zulassen!” find­et sich unter https://openpetition.de/!csgfx und kon­nte bis 17. Juli 2016 mit­geze­ich­net wer­den.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt über 8.700 im Ver­band organ­isierte Lehrerin­nen und Lehrer an den 446 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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