PhV begrüßt die Überlegungen der Kultusministerin zur Verlängerung des Referendariats auf zwei Jahre
13. Februar 2020
Stuttgart, 13. Februar 2020
Az. 1911 / 2020-06
Der Philologenverband fordert seit Jahren die Rückkehr vom 18-monatigen zum zweijährigen Referendariat: “Die Anforderungen an den Lehrerberuf steigen, die Heterogenität der Schülerschaft ebenfalls: Eine Verlängerung des Referendariats auf zwei Jahre würde den Referendaren endlich genug Zeit geben, das praktische Lehrer-Handwerk – erfolgreiche Klassenführung und motivierende Themenvermittlung – solide zu erlernen”, so der Vorsitzende des PhV BW, Ralf Scholl. „Die zusätzliche Zeit würde es u.a. auch ermöglichen, die jungen Lehrkräfte in professioneller Gesprächsführung zu schulen — entscheidend wichtig in Zeiten einer zunehmenden Zusammenarbeit mit den Elternhäusern.“
Wie die Ministerin bekommt auch der Gymnasiallehrerverband regelmäßig Rückmeldungen von Referendaren und Schulen, dass die Praxisphase mit 18 Monaten viel zu kurz ist, um durch Hospitation und eigenen Unterricht ein umfangreiches Repertoire an Unterrichtsmethoden und pädagogisch-didaktischen Handlungsmöglichkeiten zu erwerben. Hinzu kommt der Termindruck durch Unterrichtsdokumentation, Lehrproben und Prüfungen in der kurzen Prüfungsphase.
“Es bringt nichts, wenn schon die Berufseinsteiger durch ein schwer zu bewältigendes Kurz-Referendariat an den Rand des Burnouts gebracht werden. Die Verkürzung des Referendariats von 24 auf 18 Monate hat sich nicht bewährt. Der PhV BW fordert daher die Rückkehr zum zweijährigen Referendariat”, so Ralf Scholl abschließend.
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden über 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt mit rund 9.000 im Verband organisierten Mitgliedern die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an den 462 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.