PhV BW zu Präsenzunterricht ohne Abstand und zu Quarantäneregeln

12. März 2021

* Philolo­gen­ver­band kri­tisiert Schulöff­nun­gen ohne verbindlichen Min­destab­stand
* PhV-Lan­desvor­sitzen­der Ralf Scholl befürchtet deut­lichen Anstieg der Infek­tion­szahlen und der Quar­an­täne­fälle
* Erneute Forderung nach Wech­selun­ter­richt, wenn Min­destab­stand in Unter­richt­sräu­men nicht einge­hal­ten wer­den kann

Das Kul­tus­min­is­teri­um verord­net ab 15.03.2021 Schulöff­nun­gen „unter Pan­demiebe­din­gun­gen“, aber ohne einen verbindlichen Min­destab­stand für Kinder in den Klassen­stufen 1 bis 6 und in den Abschlussklassen – als ob es keine gefährlichen Virus­mu­ta­tio­nen (VOC = vari­ants of con­cern) gäbe. „Das Kretschmann-Macht­wort bezüglich der Abstand­sregelung in Schulen, wonach die «Soll»-Vereinbarung hier als «Muss» zu ver­ste­hen sei, ist ver­pufft. Stattdessen hat sich offen­sichtlich die Kul­tus­min­is­terin mit ihrer star­ren Hal­tung ‚Öff­nung für alle’ durchge­set­zt“, kom­men­tiert der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­bands Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Ralf Scholl.

Bere­its am 25.02.2021 hat das Sozialmin­is­teri­um aber die Quar­an­täneregeln mit Blick auf die Virus­mu­ta­tio­nen ver­schärft: Wird ein Kind oder eine Lehrkraft pos­i­tiv auf eine VOC-Infek­tion getestet, müssen die ganze Klasse, alle unter­rich­t­en­den Lehrkräfte und deren Fam­i­lien in einen nicht verkürzbaren, 14-tägi­gen Lock­down.

„Angesichts der steigen­den Inzi­den­zen im Land und des in dieser Woche auf zwei Drit­tel anwach­senden Anteils der VOC an allen Infek­tio­nen wird dies (nach fünf Tagen Inku­ba­tion­szeit) übernäch­ste Woche zu deut­lich mehr Schul-Quar­an­täne­maß­nah­men führen, bei denen dann auch die kom­plet­ten Fam­i­lien in Quar­an­täne müssen“, befürchtet Ralf Scholl.

Diese Woche gab es bere­its drei solch­er schulis­chen Quar­an­täne-Maß­nah­men im Land (wegen ins­ge­samt 9 pos­i­tiv getesteter Schüler), wie die Covid-19 Tages­berichte des Lan­des­ge­sund­heit­samtes ausweisen. „Wenn ab näch­sten Mon­tag die Fün­ft- und Sech­stk­lässler wieder in die Schulen kom­men und an den meis­ten Schulen ohne Abstand im Klassen­z­im­mer sitzen, ist damit zu rech­nen, dass die Anzahl der Infek­tio­nen wie auch der Men­schen, die sich in Quar­an­täne begeben müssen, deut­lich ansteigen wird“, so der PhV-Lan­desvor­sitzende.

Der Philolo­gen­ver­band wieder­holt daher noch ein­mal ein­dringlich seine Forderung vom 09.03.2021: Wenn der Min­destab­stand in den Klassen­z­im­mern nicht einge­hal­ten wer­den kann, muss es dort einen Wech­selun­ter­richt geben!

„Glück­licher­weise dürften mit der Land­tagswahl am 14.03.2021 zumin­d­est die unsäglichen und unnöti­gen Wahlkampf­manöver auf dem Rück­en der Gesund­heit von Lehrkräften und Schülern sowie deren Fam­i­lien enden“, so Ralf Scholl abschließend.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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