Philologenverband zum Fremdsprachenchaos entlang der Rheinschiene
17. Januar 2007
17.1.2007 / 1811 — 02–07
Forderungen der Eltern nach Wahlfreiheit werden vom Philologenverband unterstützt
„Wir haben stets auf den „Bruch“ und die damit verbundenen Probleme beim Übergang auf die weiterführenden Schulen hingewiesen, denn schließlich bleibt ja auch an den Haupt- und Realschulen Englisch als fortgeführte Fremdsprache von zentraler Bedeutung.“
Schon gleich zu Beginn der Initiative des Kultusministeriums vor einigen Jahren hat der Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) wiederholt davor gewarnt, in den badischen Landesteilen Französisch als Pflichtfremdsprache an den Grundschulen einzuführen. Alle Kinder sollten die gleichen Startchancen haben, appellierte damals der PhV. Wenn schon Französisch in der Grundschule, dann nur als zusätzliche Angebotsform. Deutlich wies der Philologenverband darauf hin, dass Englisch als Welt‑, Wirtschafts- und Techniksprache grundlegende Bedeutung habe. Der Landesvorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg, Karl-Heinz Wurster, erinnerte an diese vom Kultusministerium nicht registrierten Warnungen des Philologenverbandes: „Wir haben stets auf den „Bruch“ und die damit verbundenen vielfältigen Probleme beim Übergang auf die weiterführenden Schulen hingewiesen, denn schließlich bleibt ja auch an den Haupt- und Realschulen Englisch als fortgeführte Fremdsprache von zentraler Bedeutung.“ Der Philologenverband zeigt Verständnis für die aufgebrachte Elternschaft entlang der Rheinschiene, die nun die Wahlfreiheit der Fremdsprache beim Übergang ans Gymnasium einfordert.
Der Philologenverband Baden-Württemberg hatte wiederholt für eine andere Konzeption geworben, wonach der Fremdsprachenbeginn in der Grundschule erst in Klassenstufe 3 und die zweite Fremdsprache grundsätzlich erst in der Klassenstufe 6 beginnen sollte. Wurster erinnerte in diesem Zusammenhang auch daran, dass der Philologenverband stets eine Wahlfreiheit bezüglich der Fremdsprachenfolge gefordert hatte. „Das jetzt entstandene Chaos war aus unserer Sicht durch konzeptionslose politische Vorgaben vorprogrammiert“, so der PhV-Landesvorsitzende Wurster abschließend.