PhV kritisiert Umstellung auf Bachelor/Masterabschlüsse

3. April 2006

3.4.2006 / 1811 — 12–06

PhV kri­tisiert Umstel­lung auf Bachelor/Masterabschlüsse:

Kul­tus­min­is­ter ver­rät bewährte Lehrerbil­dung

„Der Philolo­gen­ver­band lehnt die Ein­führung von Bach­e­lor- und Mas­ter­ab­schlüssen für das gym­nasiale Lehramtsstudi­um ab und ist ent­täuscht, dass der neue Kul­tus­min­is­ter die bewährte Organ­i­sa­tion und Aus­bil­dung aufgibt. Wo ist ein überzeu­gen­des Konzept für eine solche Umstel­lung?“, so die stel­lvertre­tende Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Dr. Susanne Lin-Klitz­ing. Der Inter­essen­ver­band der Gym­nasiallehrer tritt für eine Verbesserung der Lehrerbil­dung ein, sieht aber keine Ver­an­las­sung für eine Angle­ichung der Lehramtsstu­di­engänge an die neue Bach­e­lor-/Mas­ter­stu­di­en­struk­tur (BA/MA). Das 13-wöchige Praxisse­mes­ter wird in ein­er BA/­MA-Stu­di­en­struk­tur nicht mehr am Stück durchge­führt wer­den kön­nen. Dafür wurde aber das Gym­nasial­ref­er­en­dari­at verkürzt.

Der Philolo­gen­ver­band befürchtet, dass sich das Kul­tus­min­is­teri­um aus sein­er Ver­ant­wor­tung für die Lehramtsab­schlüsse zurückzieht und dies, obwohl Baden-Würt­tem­berg stolz auf seine her­vor­ra­gende Lehreraus­bil­dung und die guten PISA-Ergeb­nisse sein kann.

Der Philolo­gen­ver­band befür­wortet die grund­ständi­ge Lehrerbil­dung, die mit dem Staat­sex­a­m­en abgeschlossen wird. „Sie ermöglicht die für ange­hende Gym­nasiallehrer gewün­schte Verzah­nung von Fach­wis­senschaft, Fach­di­dak­tik und Erziehungswis­senschaft“, betont Lin-Klitz­ing. Im Übri­gen sei nach Veröf­fentlichung der TIMSS- und PISA-Ergeb­nisse die Verbesserung der Pro­fes­sion­al­ität der Lehrer durch kon­tinuier­liche Aus- und Weit­er­bil­dungs­maß­nah­men wichtiger, als mit einem BA-/MA-Abschluss ver­meintliche Chan­cen der späteren Ver­wend­barkeit auch außer­halb des Schul­we­sens auf dem Arbeits­markt zu erhöhen.

Eine Ein­pas­sung der bish­eri­gen gym­nasialen baden-würt­tem­ber­gis­chen Lehramt­saus­bil­dung inklu­sive des Praxisse­mes­ters in uni­ver­sitäre BA/­MA-Abschlüsse ist nicht möglich. Denkbar ist allen­falls eine Par­al­lelführung im Grund­studum, die mit einem BA-Abschluss abgeschlossen wer­den kann, der aber für die Lehramtsstudieren­den für nichts ver­wend­bar ist. Dies ließe sich nur mit dem endgülti­gen Ver­lust der Block­form des 13-wöchi­gen Praxisse­mes­ters ermöglichen. Dies entspricht nicht der in 2001 beschlosse­nen Neuord­nung des gym­nasialen Lehramtsstudi­ums.

Die stel­lvertre­tende PhV-Lan­desvor­sitzende Lin-Klitz­ing ist davon überzeugt, dass durch eine gute grund­ständi­ge Lehreraus­bil­dung mit Staat­sex­a­m­en-Abschluss wesentliche Voraus­set­zun­gen für ein „pro­fes­sionelles und wis­senschaft­spropädeutis­ches“ Unter­richt­en geschaf­fen wer­den. „Auf jeden Fall müssen Abschlussprü­fun­gen am Ende des Studi­ums erhal­ten bleiben, die durch aus­gewählte Inhalte und deren Abnahme durch Vertreter des Staatlichen Prü­fungsamtes die Ver­gabe des Staat­sex­a­m­ens sich­ern“, so Lin-Klitz­ing abschließend.

 

 

 

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