PhV BW weist “Heulsusen” ‑Angriff des SPD-Fraktionsvorsitzenden Schmiedel auf die Lehrerverbände im Beamtenbund scharf zurück
24. Mai 2013
24.05.2013 / 1811 — 15–13
Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) weist “Heulsusen” ‑Angriff des SPD-Fraktionsvorsitzenden Schmiedel auf die Lehrerverbände im Beamtenbund scharf zurück
*Benachteiligung der Gymnasien und anderer Schularten gegenüber der Gemeinschaftsschule in vielen Bereichen sind offensichtlich und nachweisbar
* Änderungen des Wortlauts in der Regierungserklärung sorgen zusätzlich für Verunsicherung und liegen allein in der Verantwortung des Kultusministeriums
Wenn der SPD-Fraktionsvorsitzende Claus Schmiedel unter dem Eindruck schlechter Umfragewerte für seine Partei und einer noch schlechteren Beurteilung der grün-roten Bildungspolitik durch die Bevölkerung ungerechtfertigterweise in einem Rundumschlag Lehrerverbände beschimpft, ist dies nicht hinnehmbar. Indirekt beleidigt er damit Zehntausende von Lehrerinnen und Lehrern, denn ganze Lehrerkollegien protestieren inzwischen vielerorts gegen die unverantwortliche Kürzungspolitik der grün-roten Landesregierung.
Auch in der Elternschaft in Baden-Württemberg regt sich massiver und wachsender Widerstand. Die immer wieder vom Philologenverband kritisierte Benachteiligung insbesondere der Gymnasien und der gymnasialen Lehrkräfte (Stellenstreichungen, Streichung von Entlastungsstunden, Hausaufgabenbetreuung usw.) beruht auf Tatsachen, mit denen sich die grün-rote Landesregierung und insbesondere auch die Fraktion der SPD endlich ernsthaft auseinandersetzen muss, anstatt die Tradition des Lehrer-“Bashing” um eine in diesem Fall eher lächerliche Komponente fortzuführen.
Herrn Schmiedels Unterstellung einer “bewussten Irreführung” durch die Lehrerverbände geht zu weit.
Wenn Herr Schmiedel sich über die Kritik an der in der Regierungserklärung zur regionalen Schulentwicklung von Kultusminister Stoch vorgetragenen Schülermindestzahl ärgert, sollte er zunächst einmal nachforschen, warum in einer so bedeutenden Frage verschiedene Formulierungen des Wortlauts im Umlauf sind.
Die im Kultusportal zu Beginn der Regierungserklärung am 15. Mai 2013 verfügbare Version, dann das im Landtag gesprochene Wort und schließlich die jetzt im Internet zu findende geänderte Version enthalten in diesem Punkt wesentlich unterschiedliche Informationen. Ob dies der Pressestelle des Kultusministeriums anzulasten ist oder aber Ausdruck ministerieller Unsicherheit ist, sei dahin gestellt. Selbstverständlich ist es aber für den Philologenverband ein bedeutender Unterschied, ob durch eine Schülermindestzahl kleinere Gymnasien gefährdet werden, oder ob sich diese nur auf Neugründungen bezieht und sich daraus eine Bestandsgarantie für bestehende Schulen ergibt.
Der PhV BW fragt sich, warum es seitens des Kultusministeriums bis heute keine offizielle Klarstellung gibt, und ob die schrittweise vorgenommenen Änderungen nur zufällig sind. “Möchte man sich um eine klare Aussage bewusst drücken?” fragt Bernd Saur, der Vorsitzende des PhV BW, und fügt hinzu: “Wir fordern das Kultusministerium auf, unverzüglich für Klarheit zu sorgen.”
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden über 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt rund 8.000 im Verband organisierte Lehrerinnen und Lehrer an den 446 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.
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Bild des PhV BW-Vorsitzenden Bernd Saur