Neue Sparrunde von Grün-Rot bringt weitere Belastungen und erheblich längere Lebensarbeitszeit für Lehrkräfte
14. November 2013
14.11.2013 / 1811 — 27–13
Philologenverband Baden-Württemberg ruft zu Protesten auf:
Neue Sparrunde von Grün-Rot bringt weitere Belastungen und erheblich längere Lebensarbeitszeit für Lehrkräfte
* Kürzung der Altersermäßigung um rund 30 Prozent
* Verlängerung der Lebensarbeitszeit um ein Jahr
Die von den grün-roten Regierungsfraktionen angekündigten Sparmaßnahmen sorgen bei den Lehrkräften im Land für große Unruhe und Verärgerung. Der Philologenverband Baden-Württemberg ruft die Lehrerinnen und Lehrer an den Gymnasien des Landes mit einer Plakat- und Postkartenaktion zu Protesten auf, die sich an die Mitglieder des Landtags in den grün-roten Regierungsfraktionen richten, insbesondere an deren Fraktionsvorsitzende Edith Sitzmann (Grüne) und Claus Schmiedel (SPD).
Beide haben vor einer Woche gemeinsam ihren Beschluss verkündet, die Lehrkräfte des Landes erneut mit einem massiven Sparbeitrag zur Konsolidierung des Landeshaushalts zu belasten. Nach immer weiteren Zusatzbelastungen in den letzten Jahren fühlen sich insbesondere die Lehrerinnen und Lehrer an den Gymnasien des Landes vollkommen ungerecht behandelt und sind nicht länger bereit, solche Sonderopfer hinzunehmen.
Grün und Rot, Frau Sitzmann und Herr Schmiedel, behaupten, die Altersermäßigung werde im Volumen erhalten bleiben. Dass dies nicht zutrifft, müssten Frau Sitzmann und Herr Schmiedel eigentlich wissen, denn die allgemeine Pensionsaltersgrenze ist noch lange nicht auf 67 Jahre hochgewachsen. Und wenn dies schließlich der Fall sein wird, sieht der PhV BW ganz im Gegenteil eine entsprechende Ausdehnung des Umfangs der Altersermäßigung als erforderlich an. “Wir können die grün-rote Streichlogik beim besten Willen nicht nachvollziehen.” betont Bernd Saur, Vorsitzender des PhV BW.
Der Philologenverband BW stellt außerdem verärgert fest, dass sich die seitens Grün-Rot vorgegebene “Wertschätzung für die hohe Arbeitsbelastung im Lehrerberuf” zynischerweise in einer Anhebung der Pensionsaltersgrenze um ein ganzes Jahr niederschlagen soll. Dabei ist die Behauptung, die von Grün-Rot geplante Pensionsregelung erfolge in Anlehnung an das bayerische Modell, als Legitimierungsversuch deshalb untauglich, weil dort bezüglich Wochenarbeitszeit und Altersermäßigung bedeutend günstigere Bedingungen gegeben sind. Der PhV BW fordert die Landesregierung auf, von den geplanten Maßnahmen abzusehen. “Den grün-roten Koalitionären geht es nur noch um Geld, nur noch um maximale Millioneneinsparungen. Schulqualität und Lehrergesundheit scheinen gar keine Rolle mehr zu spielen” so abschließend Bernd Saur.
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden über 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.
Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt rund 8.000 im Verband organisierte Lehrerinnen und Lehrer an den 446 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.
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Bild des PhV BW-Vorsitzenden Bernd Saur