Philologenverband protestiert heftig gegen geplantes Sonderopfer für Baden-Württembergs Beamte

17. Juli 2009

17.07.2009 / 1811 — 20–09

Philolo­gen­ver­band protestiert heftig gegen geplantes Son­deropfer für Baden-Würt­tem­bergs Beamte

“Der jüng­ste Vorstoß von Finanzmin­is­ter Willi Stächele, den Beamten in Baden-Würt­tem­berg alter­na­tiv zu ein­er run­dum abzulehnen­den vorge­zo­ge­nen Anhebung des Pen­sion­salters die Altersver­sorgung um 0,7 Prozent­punk­te zu kürzen, hat im Ver­band zu hefti­gen Reak­tio­nen geführt”, so der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Bernd Saur, mit dem Hin­weis, dass Beamte keine beliebig ver­wend­bare “Manövri­er­masse” für Haushaltssanierun­gen und Repara­turen von in der Ver­gan­gen­heit ver­säumten und ver­fehlten Finanzentschei­dun­gen sind.

Der Philolo­gen­ver­band weist darauf hin, dass derzeit mehr als drei Mil­liar­den Euro in den Län­der­fi­nan­zaus­gle­ich fließen, um beispiel­sweise auch soge­nan­nten “Nehmer­län­dern” eine Finanzierung ihrer Pen­sio­nen zu ermöglichen. Saur nen­nt in diesem Zusam­men­hang die ger­ade erst vom Bun­destag beschlossene Renten­garantie, die sich­er­stellen soll, dass selb­st bei zurück­ge­hen­den Löh­nen die Renten nicht sinken. Vor diesem Hin­ter­grund sei es völ­lig abwegig, dass Finanzmin­is­ter Stächele bei den Beamten eine Pen­sion­skürzung vorschlägt.

Der PhV, der auch viele Pen­sionäre ver­tritt, hält es überdies für einen schlecht­en Stil, die aktiv­en Beamten gegen die Pen­sionäre auszus­pie­len. “Es ist über­haupt nicht einzuse­hen, dass nun die Beamten dafür aufkom­men sollen, dass die Poli­tik in der Ver­gan­gen­heit ihrer Pflicht nicht nachgekom­men ist, Vor­sorge zu leis­ten und Pen­sion­srück­la­gen zu bilden”, so Saur. Ger­ade die Lehrerin­nen und Lehrer an den Gym­nasien haben in den let­zten Jahren durch mehrfache Dep­u­tat­ser­höhun­gen, durch Besol­dung­sein­bußen, durch die Stre­ichung der steuer­lichen Abset­zbarkeit des Arbeit­sz­im­mers, durch die Ver­schlechterun­gen bei der Alterser­mäßi­gung, durch Mehrar­beit auf­grund des Lehrerman­gels, durch die Schulzeitverkürzung und durch zahlre­iche weit­ere Refor­men “bit­tere Pillen schluck­en” müssen und erhe­bliche Opfer gebracht. “Wenn Beamte, die mehr als vier Jahrzehnte treu und fleißig ihren Dienst für den Staat und für die Gesellschaft geleis­tet haben, nun mit solchen Vorschlä­gen kon­fron­tiert wer­den, dann sind Wut und Ent­täuschung ver­ständlich”, sagt Saur und fordert, dass die Stächele-Vorschläge von Min­is­ter­präsi­dent Oet­tinger schle­u­nigst dor­thin ver­bracht wer­den, wo sie hinge­hören: in den Papierko­rb!

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

 

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