Lücken in der Unterrichtsversorgung dürfen nicht durch Mehrarbeit der Kolleginnen und Kollegen kaschiert werden

9. September 2009

09.09.2009 / 1811 — 22–09

Zumel­dung zur Lan­despressekon­ferenz des Kul­tus­min­is­teri­ums vom 9. Sep­tem­ber 2009:
“Unterrichtsversorgung/Lehrereinstellung 2009”

Lück­en in der Unter­richtsver­sorgung dür­fen nicht durch Mehrar­beit der Kol­legin­nen und Kol­le­gen kaschiert wer­den

  • Über­stun­den-Bug­wellen müssen abge­baut wer­den
  • Fach­lehrerman­gel in Natur­wis­senschaften / Bil­dung ein­er stärk­eren Lehrerre­serve uner­lässlich
  • Seit­ene­in­steiger und Lehrkräfte ander­er Schu­larten sind keine Dauer­lö­sung

“Dass an den baden-würt­tem­ber­gis­chen Gym­nasien bis­lang 1760 Lehrkräfte bere­its fest über­nom­men wur­den, ist erfreulich, reicht aber nicht aus,” so der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Bernd Saur, zur Unter­richtsver­sorgung an den Gym­na­si­um zum Schul­jahrs­be­ginn. Wie der Philolo­gen­ver­band ersten Rück­mel­dun­gen aus Schulen ent­nimmt, sei an manchen Gym­nasien des Lan­des der Pflich­tun­ter­richt möglicher­weise nur durch fach­frem­den Unter­richt­sein­satz und weit­ere Über­stun­den zu gewährleis­ten. Vorhan­dene Kapaz­itäten seien bis an die Gren­ze aus­gereizt. Saur: “Da darf es keinen Krankheits­fall geben!”

Der Philolo­gen­ver­band befürchtet, dass durch der­ar­tige Notlö­sun­gen der anspruchsvolle Fachunter­richt an den Gym­nasien qual­i­ta­tiv lei­den kön­nte. Obwohl die Lan­desregierung hän­derin­gend nach Fach­lehrern im ganzen Bun­des­ge­bi­et Auss­chau gehal­ten habe und mit Lehrkräften aus Sach­sen und Thürin­gen zum Teil die durch Pen­sion­ierun­gen, Krankheit­saus­fälle und Elternzeit­en frei gewor­de­nen Stellen wieder beset­zen kon­nte, wer­den sich ins­beson­dere in Man­gelfäch­ern Unter­richt­saus­fälle nur durch Mehrar­beit ver­mei­den lassen.

Da viele Kol­legin­nen und Kol­le­gen ihre geleis­teten und immer noch nicht abge­baut­en Stun­den­bug­wellen vor sich her­schieben, bleibe der Belas­tungspegel für die Lehrerin­nen und Lehrer an den Gym­nasien unver­hält­nis­mäßig hoch. Die Erhöhung der Leitungszeit für Schullei­t­erin­nen und Schulleit­er begrüßt der PhV aus­drück­lich, ver­weist aber in diesem Zusam­men­hang auf seine seit Jahren erhobene Forderung, auch den Umfang an Ent­las­tungsstun­den für die Örtlichen Per­son­al­räte deut­lich zu erhöhen. Saur: “Die Mehrar­beit für die Schulleitun­gen bedeutet auch mehr Arbeit für Per­son­al­räte!”
Jet­zt räche sich, dass in Zeit­en des hohen Lehrerange­bots auf die Bil­dung ein­er aus­re­ichen­den Lehrerre­serve verzichtet wurde. Saur: “Der Dien­s­therr ist in der Pflicht, Regeln des Arbeits- und Gesund­heitss­chutzes einzuhal­ten; das gilt nicht nur für beamtete Lehrkräfte, son­dern auch für Lehrkräfte im Arbeit­nehmerver­hält­nis und Lehrkräfte mit Teilzeit­dep­u­tat­en; deshalb sind Über­stun­den — vor allem über Jahre hin­weg — zu ver­mei­den!”

Der Philolo­gen­ver­band stellt her­aus, dass die Lehrerin­nen und Lehrer an den Gym­nasien mit den höch­sten durch­schnit­tlichen Klas­sen­größen aller Schu­larten sowohl durch die Umstel­lung auf G8 als auch durch Eval­u­a­tion­sprozesse und das Einar­beit­en in neue Bil­dungspläne bere­its weit über das vertret­bare Maß hin­aus belastet wur­den. “Mehr ist nicht drin”, so Saur mit dem Hin­weis auf den dop­pel­ten Abitur­jahrgang, der weit­ere erhe­bliche Mehrbe­las­tun­gen mit sich brin­gen wird.

Der Philolo­gen­ver­band drängt weit­er­hin darauf, das Image des Lehrerberufs nach­haltig zu verbessern. Dazu gehören u.a. die Ein­stel­lun­gen der Lehrkräfte bere­its zum 1. August, die Schaf­fung attrak­tiv­er Rah­menbe­din­gun­gen an den Schulen und eine mit der Wirtschaft ver­gle­ich­bare Ein­gangs­besol­dung. Der Ein­satz von Lehrkräften ander­er Schu­larten und von Seit­ene­in­steigern an den Gym­nasien sollte auf jeden Fall eine Aus­nahme bleiben”, so die Forderung von PhV-Chef Saur.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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