G8-Gymnasien sind ‚de facto’ Ganztagsschulen
4. Juli 2006
4.7.2006 / 1811 — 25–06
Zumeldung des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW) zur Pressemitteilung der SPD-Fraktion vom 4. Juli 2006: „Ganztagsschulen im Schulgesetz verankern“.
PhV: G8-Gymnasien sind ‚de facto’ Ganztagsschulen
Schulischer Ganztagsbetrieb muss auf finanziell verlässlichem Sockel stehen!
„Es entsprach nicht unserem Wunsch, dass unsere Gymnasien sich landesweit immer mehr zu Ganztagsschulen entwickeln, doch nach der Umstellung auf ein generell achtjähriges Gymnasium zwingt die schulische Realität zu neuen Denkansätzen; denn das G 8 ist jetzt schon ‚de facto’ ein Ganztagsbetrieb, der mehr Ressourcen an qualifiziertem Personal, Stunden und Räumen benötigt“, so der Landesvorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW), Karl-Heinz Wurster, in einer Stellungnahme zur Gesetzesinitiative der SPD-Fraktion vom 04. Juli 2006.
Der Philologenverband bezweifelt allerdings, dass sich durch eine gesetzliche Verankerung von Ganztagsschulen im Schulgesetz alle mit einem Ganztagsbetrieb verbundenen Probleme beseitigen lassen. Dass die SPD eine klare Zuständigkeit und feste Zusagen für die Finanzierung des schulischen Ganztagsbetriebs einfordert, findet jedoch die volle Unterstützung des Philologenverbands. Verbandschef Wurster: „Es kann nicht sein, dass das Land und die Kommunen die Verantwortung für die Finanzierung ungeregelt hin und her schieben.“
Der Philologenverband, Verband der Lehrerinnen und Lehrer an Gymnasien, fordert zusätzliche Mittel und Stunden für eine qualitativ hochwertige schulpsychologische und pädagogische Betreuung – auch an den Gymnasien. „Hierfür muss es ein solides und auf finanziell verlässlichem Sockel stehendes Konzept geben. Das kann nicht mit nur Ehrenamtlichen geleistet werden“, so Wurster.