Philologenverband zu den Beratungen über den Staatshaushalt BW 2013/2014

7. November 2012

07.11.2012 / 1811 — 27–12

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) zu den Beratun­gen über den Staat­shaushalt BW 2013/2014 im Land­tag

  • Gegen Absenkung der Ein­gangs­besol­dung für Beamtin­nen und Beamte

  • Gegen höhere Belas­tun­gen im Krankheits­fall durch Ein­schnitte bei der Bei­hil­fe

  • Gegen die geplanten umfan­gre­ichen Stel­len­stre­ichun­gen im Bil­dungs­bere­ich

  • Gegen Kürzun­gen bei der Alterser­mäßi­gung für Lehrkräfte

Die grün-rote Lan­desregierung bere­it­et im Rah­men der Haushalt­s­pla­nung 2013/2014 weit­ere Ein­schränkun­gen im Beamten­bere­ich vor. Der Philolo­gen­ver­band BW lehnt aber Kürzun­gen für Beamtin­nen und Beamte ab, ins­beson­dere für die des höheren Dien­stes. Der vor­liegende Entwurf des Haushalts­be­gleit­ge­set­zes 2013/2014 belastet näm­lich Lehrkräfte im gym­nasialen Bere­ich mas­siv und hier speziell die Beruf­san­fänger.

Die Umset­zung der von der grün-roten Lan­desregierung geplanten Maß­nah­men bedeutet für neueingestellte Stu­di­en­rätin­nen und Stu­di­en­räte an den Gym­nasien neben der Stre­ichung ver­mö­genswirk­samer Leis­tun­gen auch noch eine Senkung der Ein­gangs­besol­dung um 8 Prozent, entsprechend Einkom­mensver­lus­ten von monatlich rund 300 Euro. Darüber hin­aus sollen durch Ein­schnitte bei der Bei­hil­fe unter anderem der Leis­tung­sum­fang beim Zah­n­er­satz gekürzt und gle­ichzeit­ig die Selb­st­beteili­gung bei den Krankheit­skosten ange­hoben wer­den. “Wie sollen Beruf­san­fänger ins­beson­dere im gym­nasialen Bere­ich bei solchen finanziellen Ein­schnit­ten auch noch die zwangsläu­fig höher wer­den­den Krankenkassen­beiträge und die so sehr emp­foh­lene zusät­zliche pri­vate Altersvor­sorge schul­tern?” fragt Bernd Saur, Vor­sitzen­der des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg.

Der Philolo­gen­ver­band BW hat kein Ver­ständ­nis dafür, dass die Lan­desregierung neben den geplanten Spar­maß­nah­men im Beamten­bere­ich, die ganz beson­ders gym­nasiale Lehrkräfte tre­f­fen, weit­er­hin an dem umfan­gre­ichen Stel­len­ab­bau von ins­ge­samt 11.600 Stellen fes­thal­ten will. Die demografis­che Ren­dite sollte nach Ansicht des PhV BW zumin­d­est teil­weise für bessere Unter­richtsver­sorgung und Unter­richts­be­din­gun­gen genutzt wer­den. Stich­worte sind hier die Senkung des Klassen­teil­ers und der Abbau der Über­stun­den­bug­welle. “Wenn gle­ichzeit­ig in den näch­sten Schul­jahren mas­sive Stel­lenum­schich­tun­gen Rich­tung Gemein­schaftss­chulen vorgenom­men wer­den, bedeutet dies eine weit­ere Benachteili­gung gym­nasialer Lehrkräfte”, betont Bernd Saur.

Ganz beson­deren Anlass für Proteste gegen die Spar­maß­nah­men sieht der PhV BW auch in den Plä­nen des Kul­tus­min­is­teri­ums, Kürzun­gen bei der Alterser­mäßi­gung vorzunehmen. Bis 1995 erhiel­ten alle 55- bis 59-jähri­gen Lehrerin­nen und Lehrer zwei Stun­den Alterser­mäßi­gung. Die dama­lige Lan­desregierung reduzierte diese auf eine Stunde. Seit 2009 erhal­ten nur noch die 58- bis 59-jähri­gen Lehrkräfte an den Schulen des Lan­des eine Stunde Alterser­mäßi­gung. Die zweistündi­ge Alterser­mäßi­gung für die ab-60-jähri­gen Lehrkräfte blieb bis­lang erhal­ten. Wenn nun die Alterser­mäßi­gung für Lehrkräfte weit­er gekürzt wer­den soll, so trifft dies wiederum ganz beson­ders die gym­nasialen Lehrkräfte, die par­al­lel zu den Kürzun­gen der ver­gan­genen Jahre bei der Alterser­mäßi­gung noch eine Arbeit­szeit­er­höhung von 23 auf 25 Unter­richtsstun­den pro Woche hin­nehmen mussten. “Das Kul­tus­min­is­teri­um möge seine Für­sorgepflicht ernst nehmen und statt weit­er­er zusät­zlich­er Belas­tun­gen endlich die Wiedere­in­führung der Alterser­mäßi­gung im früheren Umfang und auch die Absenkung der wöchentlichen Unter­richtsverpflich­tung für gym­nasiale Lehrkräfte auf wieder 23 Stun­den real­isieren!” fordert abschließend der PhV-Chef Bernd Saur.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet.

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt rund 8.000 im Ver­band organ­isierte Lehrerin­nen und Lehrer an den 446 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der rund 27.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als PDF-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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