Philologenverband reagiert empört und kündigt massiven Widerstand gegen geplante Vorgriffsstundenregelung an

30. November 2010

30.11.2010 / 1811 — 29–10

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) zum Sparpaket

Philolo­gen­ver­band reagiert empört und kündigt mas­siv­en Wider­stand gegen geplante Vor­griff­sstun­den­regelung an

  • PhV BW sieht im Zwangs-Vor­griff­sstun­den­mod­ell der Lan­desregierung einen unsäglichen Affront
  • Will Frau Schick ihr “Qual­itäts­gym­na­si­um” kaputts­paren?
  • Keine weit­eren Opfer für jün­gere Lehrkräfte und Beruf­se­in­steiger

Empört stellt der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) fest, dass die Lan­desregierung mit ihren Plä­nen zur Umset­zung ein­er Vor­griff­sstun­den­regelung erneut die Arbeits­be­las­tung der Lehrerin­nen und Lehrer in Baden-Würt­tem­berg erhöhen will. Beson­ders betrof­fen wären hier­von die wis­senschaftlichen Lehrkräfte an Gym­nasien, die schon 1997 und 2003 eine Arbeit­szeit­er­höhung um je eine Dep­u­tatsstunde hin­nehmen mussten.

“Wenn jet­zt wieder das Vor­griff­sstun­den­mod­ell aus der Mot­tenkiste gezo­gen wird, ist dies ein Schlag ins Gesicht all der­jeni­gen Gym­nasiallehrkräfte, die bere­its seit Jahren auf frei­williger Basis Mehrar­beit leis­ten, Mehrar­beit, ohne die die Unter­richtsver­sorgung an den Gym­nasien über­haupt nicht gewährleis­tet wer­den kön­nte”, stellt der Vor­sitzende des Philolo­gen­ver­bands Baden-Würt­tem­berg, Bernd Saur, fest.

Nach ein­er Umfrage des Philolo­gen­ver­bands zu Beginn des laufend­en Schul­jahres wer­den an den Gym­nasien Woche für Woche weit über 20.000 Über­stun­den geleis­tet, um den von der Lan­desregierung zu ver­ant­wor­tenden chro­nis­chen Lehrerman­gel an unseren Gym­nasien so gut es geht abzufed­ern. Diese Über­stun­den seien laut Saur auch notwendig gewor­den, um die zusät­zliche Belas­tung durch den dop­pel­ten Abi­turi­en­ten­jahrgang aufz­u­fan­gen, der dieses Jahr in die Kursstufe ges­tartet ist.

“Die Kol­legin­nen und Kol­le­gen hät­ten ein Anrecht auf Rück­gabe dieser so genan­nten Bug­welle im jew­eils darauf fol­gen­den Schul­jahr”, so Saur weit­er, “sie verzicht­en aber auf diesen zeit­na­hen Aus­gle­ich, weil von Min­is­teri­ums­seite mehrfach Zusagen gemacht wur­den, dass die Rück­gabe erfol­gt, wenn der dop­pelte Abi­turi­en­ten­jahrgang die Gym­nasien ver­lässt, also im Jahr 2012. De fac­to ist dies also ein Vor­griff­sstun­den­mod­ell auf frei­williger Basis.”

“Wenn jet­zt die Zusagen auf Rück­gabe der geleis­teten Über­stun­den durch die Ein­führung eines verpflich­t­en­den Vor­griff­sstun­den­mod­ells in Frage gestellt wer­den, so stellt dies einen mas­siv­en Ver­trauens­bruch dar”, stellt Saur fest und fragt, ob der Kul­tus­min­is­terin eigentlich klar ist, dass durch diese Maß­nahme ihre eige­nen Ansprüche kon­terkari­ert wer­den:

“Das “Qual­itäts­gym­na­si­um” pos­tulieren und gle­ichzeit­ig die Lehrkräfte immer noch stärk­er mit Arbeit zudeck­en, das ist keine solide Bil­dungspoli­tik”, so Saur abschließend.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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