Unausgegorene Vorschläge der SPD zur Lehrerausbildung führen zur Verlängerung des Studiums, aber nicht zu mehr Qualität!

3. August 2008

03.08.2008 / 1811 — 30–08

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) zu SPD-Vorschlä­gen zur Lehreraus­bil­dung:

“Unaus­ge­gorene Vorschläge der SPD zur Lehreraus­bil­dung führen zur Ver­längerung des Studi­ums, aber nicht zu mehr Qual­ität!”

“Will die SPD auch aus den Lehramtsstu­den­ten eine ‘Gen­er­a­tion Prak­tikum’ machen?”, fragt der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Bernd Saur, mit Bezug zu den jüng­sten SPD-Vorschlä­gen zur Lehreraus­bil­dung, dass alle Lehramtsstu­den­ten kün­ftig ein ganzes Jahr lang ein unbezahltes Prak­tikum an Schulen ableis­ten sollen.

Nach Auf­fas­sung des Philolo­gen­ver­ban­des reicht das bish­erige hal­b­jährige Praxisse­mes­ter nach dem Grund­studi­um aus, um Lehramtsstu­den­ten einen guten Ein­blick in die Schul­wirk­lichkeit zu ver­mit­teln. Eine ein­jährige Unter­brechung des Fach­studi­ums würde die Stu­dien­zeit unnötig ver­längern und wäre wenig sin­nvoll, da die an der Uni­ver­sität erwor­be­nen fach­wis­senschaftlichen Grund­la­gen noch nicht aus­re­ichen, um wirk­lich gewinnbrin­gende erste Erfahrun­gen mit der Unter­richt­sre­al­ität machen zu kön­nen. “Unaus­ge­gorene Vorschläge der SPD zur Lehreraus­bil­dung führen zur Ver­längerung des Studi­ums, aber nicht zu mehr Qual­ität!”

“Allein zu Hos­pi­ta­tion­szweck­en muss nicht ein ganzes Jahr geopfert wer­den”, sagt Saur und stellt fest: “Wir bleiben bei unser­er Auf­fas­sung, dass die Rück­kehr zum zwei­jähri­gen bezahlten Ref­er­en­dari­at bedeu­tend sin­nvoller wäre, denn dann kön­nten die Ref­er­en­dare wie früher — auf gute fach­wis­senschaftliche Ken­nt­nisse gestützt — ein Jahr lang erste Unter­richt­ser­fahrun­gen sam­meln und im darauf fol­gen­den zweit­en Jahr selb­st­ständig unter­richt­en.” Bernd Saur weist in diesem Zusam­men­hang darauf hin, dass Lehramtsstu­den­ten im derzeit ver­langten Praxisse­mes­ter dur­chaus erste beru­fliche Ein­blicke gewin­nen und ihre Eig­nung für den Lehrerberuf testen kön­nten.

Angesichts des zunehmenden Lehrerman­gels sieht der PhV-Vor­sitzende bei einem ein­jähri­gen Prak­tikum auch die Gefahr, dass Lehramts-Prak­tikan­ten dann als kosten­lose Hil­f­slehrer zur Ver­mei­dung von Unter­richt­saus­fall einge­set­zt wer­den. “Die SPD wäre daher gut berat­en, die aus ihren Plä­nen zur Lehreraus­bil­dung resul­tieren­den möglichen Kon­se­quen­zen zu bedenken, bevor sie der­ar­tige Som­mer­lochvorschläge unter­bre­it­et”, so Saur abschließend.

www.phv-bw.de

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Bernd Saur

 

 

 

 

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