Durch Tempo bei Lehrplanreformen sind Fehler vorprogrammiert

28. September 2007

28.09.2007 / 1811 — 34–07

Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg zur Schul­buch-Beno­tung durch die Stiftung War­entest:

Durch Tem­po bei Lehrplan­re­for­men sind Fehler vor­pro­gram­miert

„Eine schnellere Umset­zung von Refor­men und unter Zeit­druck hergestellte Pro­duk­te garantieren nicht immer auch eine bessere Qual­ität; das  zeigt sich nicht nur bei der Her­stel­lung von Indus­triepro­duk­ten, son­dern auch bei Lehr- und Unter­richtswerken, die auf­grund rasch aufeinan­der fol­gen­der Bil­dungsre­for­men jew­eils rechtzeit­ig vor Schul­jahrs­be­ginn auf den Markt gebracht wer­den müssen“, so der Lan­desvor­sitzende des Philolo­gen­ver­ban­des Baden-Würt­tem­berg (PhV BW), Karl-Heinz Wurster, zum Schul­buch-Test der Stiftung War­entest mit dem Hin­weis: „Wenn eine Reform die andere jagt, sind Fehler vor­pro­gram­miert.“

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg weist darauf hin, dass Schul­buchau­toren, Ver­lagslek­torate und Prüf­stellen für die Schul­buchzu­las­sung in den Kul­tus­min­is­te­rien unter erhe­blichem Zeit­druck stün­den, mit Fol­gen für die Qual­ität der Schul­büch­er. Von bun­desweit ein­heitlichen Schul­büch­ern hält der Philolo­gen­ver­band hinge­gen nichts, weil im Rin­gen um das beste Schul­buch auch Ver­lage stärk­er gefordert seien. Der Qual­itäts­maßstab dürfe aber bei Konkur­renz der Ver­lage untere­inan­der im Rin­gen um Mark­tan­teile nicht ver­nach­läs­sigt wer­den. Ger­ade bei der Her­stel­lung von Schul­büch­ern sei in punc­to Sorgfalt ein beson­der­er Maßstab anzuset­zen. Wenn Medi­zin­er und Eltern kla­gen, dass Schul­büch­er zu schw­er seien, dann dürfe man das nicht zum Anlass nehmen, Schrift, Bild­darstel­lun­gen und Grafiken aus Platz­grün­den zu klein und unüber­sichtlich zu gestal­ten, um den Seit­enum­fang zu reduzieren. „Dann kann nicht mehr von einem schüler- und kindgerecht auf­bere­it­eten Schul­buch gesprochen wer­den. Wenn natur­wis­senschaftliche und his­torische Fak­ten falsch dargestellt wer­den, dann ist die Kri­tik an Ver­la­gen und Prüfern berechtigt“, so der PhV-Lan­desvor­sitzende Wurster

Der Philolo­gen­ver­band weist in diesem Zusam­men­hang darauf hin, dass mit der Ein­führung der Bil­dungs­stan­dards 2004, durch das damit ver­bun­dene Aus­laufen des neun­jähri­gen Gym­na­si­ums sowie durch die an vie­len Gym­nasien einge­führten G8-Züge alter Prä­gung auch Schul­buch­prob­leme ver­bun­den seien. Diese wür­den von den Lehrern an den Schulen durch ihren päd­a­gogis­chen Ein­satz, durch geeignete Arbeitspa­piere und den Ein­satz ander­er Medi­en best­möglich bewältigt.

 

Down­loads:
Pressemit­teilung als Word-Doku­ment
Bild des PhV BW-Vor­sitzen­den Karl-Heinz Wurster

 

 

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