Wir spielen bei IGLU und PISA wieder oben mit!
30. November 2007
30.11.2007 / 1811 — 44–07
Philologenverband Baden-Württemberg:
Wir spielen bei IGLU und PISA wieder oben mit!
“Wir sind einerseits erfreut über die jüngsten Pisa-Ergebnisse, die Deutschlands Schüler signifikant über dem Durchschnitt (500 Punkte) der OECD-Mitgliedsländer landen ließen, verurteilen andererseits aber scharf, dass die Ergebnisse bereits vor dem angekündigten Termin in die Öffentlichkeit gelangt sind und nun auf breiter Front Anlass für widersprüchliche Interpretationen bieten”, so der Landesvorsitzende des Philologenverbandes, Karl-Heinz Wurster, zur Pisa-Studie 2006.
Auf großes Unverständnis stoßen beim Philologenverband Baden-Württemberg die Kommentare von OECD-Koordinator Andreas Schleicher, der zu den vorab veröffentlichten Ergebnissen feststellte, die Untersuchungen von 2000 und 2006 seien wegen ihrer geänderten Aufgabenstruktur nicht vergleichbar, von einer Verbesserung der deutschen Schüler könne nicht gesprochen werden. Wurster: “Wenn Aufgabenstrukturen nicht vergleichbar sind, dann muss man sich fragen, ob die Pisa-Studie überhaupt einen seriösen Ländervergleich zulässt; dann ist die Konzeption dieser Studie doch eher fragwürdig und hat ihr Ziel verfehlt.” Fest steht für den Philologenverband, dass die Ergebnisse keinen Anlass bieten für Schulstrukturdebatten und unbegründete Kritik am gegliederten Schulsystem.
Wichtig ist sei vielmehr, die Hebel der Bildungspolitik an der richtigen Stelle anzusetzen, nämlich die Bildungschancen für alle Kinder zu verbessern, in unser Bildungssystem stärker zu investieren, die schulischen Rahmenbedingungen optimal zu gestalten und Eltern in schwierigen Lebenssituation wirksam zu unterstützen. Dazu gehöre auch, Eltern früh über Bildungswege gut zu informieren, die sich an den Begabungen und an den Leistungen ihrer Kinder orientieren und dabei alle Eltern zu erreichen. Schwerpunkt müsse die Verbesserung der Sprachkompetenz von Migrantenkindern durch Einführung eines verpflichtenden Vorschuljahres sein.
PhV-Landesvorsitzender Wurster abschließend: “Wichtig ist, Schulen mit fachlich und pädagogisch gut ausgebildeten Lehrern zu versorgen und die Rahmenbedingungen — zum Beispiel kleinere Klassen — deutlich zu verbessern.”
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Bild des PhV BW-Vorsitzenden Karl-Heinz Wurster