Weiterhin steigende Schüler-Übergangszahlen erhöhen den Lehrerbedarf an den Gymnasien
21. Dezember 2007
21.12.2007 / 1811 — 50–07
Zumeldung Philologenverband PhV BW zum dpa-Gespräch mit Kultusminister Helmut Rau: “Unterrichtsausfall hat sich leicht verringert” vom 21. Dezember 2007:
Weiterhin steigende Schüler-Übergangszahlen erhöhen den Lehrerbedarf an den Gymnasien
“Die vom baden-württembergischen Kultusminister Helmut Rau gegenüber der Deutschen Presse-Agentur am 21. Dezember 2007 gemachte Feststellung, dass nach einer Stichprobenerhebung an den Gymnasien des Landes mit 4,3 Prozent am meisten Unterricht ausgefallen ist, wird durch Rückmeldungen der Gymnasien an den Philologenverband bestätigt. Nach einer Überschlagsberechnung des PhV fehlen an dieser Schulart in diesem Schuljahr über 500 Deputate, die nur durch Überstunden der Lehrkräfte an den Gymnasien aufgefangen werden können”, so der Landesvorsitzende des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW), Karl-Heinz Wurster.
Nach Angaben des Landesamts für Statistik vom 26. Oktober dieses Jahres werden die Schülerzahlen bis 2009 weiter ansteigen und erst nach 2012 absinken. Wurster: “Wir fordern deshalb für den Abbau von Bugwellenstunden, die durch vermehrte Überstunden — insbesondere in Mangelfächern — anfallen und angesichts der an den Gymnasien auch in den nächsten Jahren noch steigenden Schülerzahlen zwingend weitere Lehrereinstellungen und für die Zukunft bessere Lehrerbedarfsanalysen mit daraus zu ziehenden Konsequenzen.”
Die weiter steigenden Übergangsquoten an den Gymnasien in den nächsten Jahren dürfen nach Auffassung des Verbandes nicht ohne Konsequenzen für die Lehrereinstellung bleiben. Wenn mit dem Verlassen des doppelten Abiturjahrgangs im Jahr 2012 die Schülerzahlen an den Gymnasien sinken, müsse das als Chance begriffen werden, endlich kleinere Klassen und Klassenlehrerstunden zu schaffen und den Ergänzungsbereich deutlich aufzustocken. Besonders in den Naturwissenschaften und auch im Sportbereich seien Engpässe. So häufen sich in letzter Zeit die Meldungen über vermehrt ausfallenden Sportunterricht und zu große Sportgruppen in viel zu kleinen Sportstätten.
“Die Lehrereinstellung darf nach 2012 an den Gymnasien auf keinen Fall zurückgefahren werden, auch im Blick auf die Studierenden, die für den Lehrerberuf geworben wurden und eine berufliche Perspektive nach Abschluss ihres Studiums haben müssen”, so PhV-Chef Wurster. Auch dürfe sich die Einstellungssituation für Neubewerber nicht verschlechtern.
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Bild des PhV BW-Vorsitzenden Karl-Heinz Wurster