Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaften gymnasialer Elternvertreter (ARGE) in Baden-Württemberg und des PhV BW zur Einführung von G9 im Saarland und zur Umfrage des Deutschen Philologenverbands unter Lehrkräften zum Bildungsstand

13. Januar 2022

Zwei Jahrzehnte nach der Ein­führung des achtjähri­gen Gym­na­si­ums im Saar­land hat die saar­ländis­che CDU-Lan­desregierung nun beschlossen, zum neun­jähri­gen Gym­na­si­um zurück­zukehren. Diese Regelung soll im Saar­land ab dem Schul­jahr 2023/24 gel­ten, wobei es aus­drück­lich nicht ein „zurück zum alten G9“ geben werde, son­dern eine Weit­er­en­twick­lung des Gym­na­si­ums zu mehr Studier­fähigkeit der Schüler*innen.

Damit wird im Saar­land umge­set­zt, was in Baden-Würt­tem­berg seit vie­len Jahren gefordert wird. Per Peti­tion und zulet­zt mit ein­er 90-prozenti­gen Befür­wor­tung ein­er neun­jähri­gen Gym­na­si­ums-Lauf­bahn mit der Möglichkeit, indi­vidu­ell auf acht Jahre bis zum Abitur abzukürzen, hat­ten gym­nasiale Eltern in ein­er Umfrage des Lan­desel­tern­beirates ihr ein­deutiges Votum abgegeben.

Eben­so ein­deutig hat­te sich der Philolo­gen­ver­band in Baden-Würt­tem­berg dafür aus­ge­sprochen, den „Fehler G8“ endlich auch in Baden-Würt­tem­berg zu kor­rigieren.

Im Zusam­men­hang mit dem Unter­richt unter Pan­demiebe­din­gun­gen und den an allen Schulen beklagten Covid-bed­ingten Lern­rück­stän­den hat­ten Eltern­vertreter und Lehrerver­bände erneut gefordert, ein zusät­zlich­es Schul­jahr für alle Schul­for­men einzufü­gen, um den Schüler*innen die Gele­gen­heit zu geben, die nicht von ihnen ver­schulde­ten Lern­rück­stände vernün­ftig auf­holen zu kön­nen. Für die Gym­nasien wäre das die Gele­gen­heit, zu einem G9-Gym­na­si­um zurück­zukehren, das nun auch von der CDU-geführten Regierung im Saar­land als einzig vernün­ftig erachtet wird.

Die Arbeits­ge­mein­schaften gym­nasialer Eltern­vertreter (ARGEn) in Baden-Würt­tem­berg sind sich mit dem Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg (PhV BW) darin einig, dass ein weit­er­en­twick­eltes G9-Gym­na­si­um nicht nur aus Sicht zahlre­ich­er wis­senschaftlich­er Stu­di­en zur Entwick­lung der Schüler*innen über­fäl­lig ist, son­dern auch die einzig richtige Lösung für die aktuellen Bil­dung­sprob­leme im Zusam­men­hang mit Coro­na bedeutet.

Eine ger­ade veröf­fentlichte Umfrage des Deutschen Philolo­gen­ver­bands (DPhV) zeigt zudem: Ein Großteil der gym­nasialen Lehrkräfte sorgt sich nach den Coro­na-Ein­schränkun­gen im Schul­be­trieb um den Bil­dungs­stand ihrer Schü­lerin­nen und Schüler.

Die im Novem­ber durchge­führte Umfrage, an der rund 7.000 Lehrerin­nen und Lehrer an Gym­nasien und zum Abitur führen­den Schulen teil­nah­men, ergab, dass rund 64 % der Befragten die bish­eri­gen poli­tis­chen Maß­nah­men für nicht aus­re­ichend hal­ten, um das Ver­säumte bis zum Ende dieses Schul­jahres nachzu­holen. Zudem gab fast die Hälfte der befragten Lehrkräfte (49 %) an, dass ihre Schule nicht mit aus­re­ichend Fach­lehrkräften für den reg­ulären Unter­richt aus­ges­tat­tet ist.

 

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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