Pressemitteilung des Philologenverbandes Baden-Württemberg (PhV BW) zur Anweisung des Kultusministeriums (KM), außerunterrichtliche Veranstaltungen ab sofort nur noch im Rahmen der vorhandenen Haushaltsmittel zu genehmigen

12. November 2018

Das Kul­tus­min­is­teri­um reagiert auf das Reisekosten-Urteil des BVer­wG mit ein­er rig­orosen Begren­zung des Ange­bots an außer­schulis­chen Ver­anstal­tun­gen (AUV). Die Schulleit­er wur­den lan­desweit aufge­fordert, außerun­ter­richtliche Ver­anstal­tun­gen nur noch im Rah­men der vorhan­de­nen schulis­chen Etats zu genehmi­gen. Da Lehrkräfte auf­grund des aktuellen Urteils des BVer­wG nicht mehr — wie bish­er — auf die ihnen zuste­hen­den Reisekosten (teil-)verzichten kön­nen, bedeutet dies de fac­to, dass kün­ftig nur noch wenige der üblichen AUV stat­tfind­en kön­nen.

Der PhV-Vor­sitzende Ralf Scholl fragt: „Ist die Ein­hal­tung der ohne­hin viel zu gerin­gen Reisekosten-Etats und das Sparen wirk­lich wichtiger als die Durch­führung der tra­di­tionellen und päd­a­gogisch wichti­gen außer­schulis­chen Ver­anstal­tun­gen?
Bedeutet das Ver­bot des Verzichts auf Reisekosten, dass kün­ftig auch die Schüler­aus­tausche gefährdet sein wer­den?” — Diese wer­den zwar aus anderen Etat-Töpfen finanziert, die Lehrkräfte haben aber auch bei Aus­tausch-Maß­nah­men bish­er nie alle Reisekosten erstat­tet bekom­men.

Zur Infor­ma­tion für die Redak­tio­nen:

An einem dreizügi­gen Gym­na­si­um umfasst der Jahres-Etat für AUV ca. 2000 bis 2800 € für die ganze Schule.
Davon sind die Kosten aller Lehrkräfte für sämtliche außerun­ter­richtliche Ver­anstal­tun­gen zu bestre­it­en, ins­beson­dere:
• die verpflich­t­en­den Land­schul­heime, die allein jährliche Reisekosten von min­destens 1800 € verur­sachen. (Drei Klassen mit je zwei Lehrkräften à ca. 300 €.)
• die Stu­di­en­fahrten in der gym­nasialen Ober­stufe
• sämtliche Tages­be­suche bei außer­schulis­chen Ler­norten wie Museen und Ausstel­lun­gen, The­aterbe­suche, Schüler­wet­tbe­werbe usw.

Nach Ein­schätzung des Philolo­gen­ver­ban­des wäre min­destens eine Ver­dop­pelung der Reisekosten-Etats der Schulen notwendig, um die außerun­ter­richtlichen Ver­anstal­tun­gen kün­ftig wenig­stens annäh­ernd im gle­ichen Umfang wie bish­er üblich aufrecht zu erhal­ten.

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit rund 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 30.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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