Zumeldung des Philologenverbandes Baden-Württemberg zur Pressemitteilung des Kultusministeriums 09/2018: Lehrermangel an Grundschulen: Land wirbt mit Einstellungszusage für Gymnasiallehrer

9. Februar 2018

 Az. 1811 / 2018 – 07
9. Feb­ru­ar 2018

Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg beklagt die sehr schlechte Ein­stel­lungsper­spek­tive für gym­nasiale Beruf­san­fän­gerin­nen und Beruf­san­fänger in den sprach­lichen und gesellschaftswis­senschaftlichen Fäch­ern. In diesen für die Gesellschaft wichti­gen Fach­bere­ichen muss eine nach­haltige Ein­stel­lung sichergestellt wer­den.

„Wir kön­nen es uns nicht leis­ten, her­vor­ra­gend aus­ge­bildete Lehrkräfte in die Arbeit­slosigkeit zu ent­lassen und müssen die Besten eines Jahrgangs für den Schul­dienst gewin­nen,“ so Bernd Saur, Vor­sitzen­der des PhV BW.

Vor diesem Hin­ter­grund begrüßt der Philolo­gen­ver­band die nun­mehr vom Kul­tus­min­is­teri­um verbesserte Ein­stel­lungsmöglichkeit für gym­nasiale Lehrkräfte im Grund­schul­bere­ich.

Der Philolo­gen­ver­band weist jedoch darauf hin, dass zum Zeit­punkt der geplanten Rück­kehr dieser Lehrkräfte an die Gym­nasien entsprechend viele zusät­zliche Lehrerstellen im Gym­nasial­bere­ich geschaf­fen wer­den müssen. Son­st dro­ht während der Rück­kehrphase eine jahre­lange Nulle­in­stel­lung für gym­nasiale Lehrkräfte aller Fach­bere­iche.

Der Philolo­gen­ver­band schlägt vor, diese zusät­zlich zu schaf­fend­en Stellen für fol­gende päd­a­gogisch unab­d­ing­baren Maß­nah­men zu ver­wen­den:

- Zur Verbesserung der Kranken­vertre­tung und damit zur wirkungsvollen und nach­halti­gen Bekämp­fung des Unter­richt­saus­falls muss eine Lehrerver­sorgung von 115 Prozent angestrebt wer­den, die – soweit sie nicht für Vertre­tun­gen gebraucht wird – den Schulen ständig durch die Verkleinerung von Lern­grup­pen und andere päd­a­gogisch sin­nvolle Maß­nah­men zugutekommt.

- Die von der grün-roten Lan­desregierung 2013/14 ver­fügten mas­siven­Ver­schlechterun­gen bei den Anrech­nungsstun­den für die inzwis­chen noch mehr zunehmenden beson­deren Auf­gaben an den Schulen (z.B. Inklu­sion, Medi­en­bil­dung, Dig­i­tal­isierung, Wet­tbe­werbe, Zer­ti­fizierun­gen, Koop­er­a­tio­nen) müssen drin­gend zurückgenom­men wer­den!

- Ziel muss die Reduk­tion des Klassen­teil­ers und der Unter­richtsverpflich­tung gym­nasialer Lehrkräfte auf max­i­mal 23 Schüler bzw. 23 Unter­richtsstun­den pro Woche sein, damit das Gym­na­si­um bei steigen­den Über­gangsquoten und immer größer­er Het­ero­gen­ität der Schüler­schaft weit­er seinem Bil­dungsauf­trag, der Ver­mit­tlung von Studier­fähigkeit, gerecht wer­den kann!

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den über 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt über 9.000 im Ver­band organ­isierte Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.
Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der rund 29.000 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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