Zumeldung des PhV BW zum Artikel in der „WELT“ vom 30.06.2023: „Mecklenburg-Vorpommern: Höchster Krankenstand bei älteren Lehrkräften“
3. Juli 2023
• Die beiden stellvertretenden PhV-Landesvorsitzenden Karin Fetzner und Martina Scherer: „Langjährige und erfahrene Lehrkräfte müssen zur Bekämpfung des Lehrermangels länger gesund im aktiven Dienst gehalten werden!“
• PhV BW fordert Verbesserung der Altersermäßigung und des Altersteilzeitmodells für ältere Lehrkräfte
Der Philologenverband Baden-Württemberg (PhV BW) fordert die Landesregierung auf, dem Beispiel Mecklenburg-Vorpommerns zu folgen: Die Altersermäßigung schon früher zu gewähren und von zwei auf vier Stunden aufzustocken.
„Wenn wir den Lehrermangel bekämpfen wollen, müssen wir möglichst viele Lehrkräfte länger gesund im aktiven Dienst halten“, erklärt Karin Fetzner, stellvertretende Vorsitzende des Philologenverbands Baden-Württemberg. „Zur Zeit erreichen weniger als ein Drittel die Altersgrenze im aktiven Dienst, zwei Drittel gehen — vor allem aus gesundheitlichen Gründen — vorzeitig in den Ruhestand: Da liegt das größte Potenzial zur Verringerung des Lehrermangels“, ergänzt Martina Scherer, ebenfalls stellvertretende Vorsitzende des PhV BW.
Kolleginnen und Kollegen an den Schulen überlegen sich sehr genau, ob sie in Teilzeit gehen, denn die sorgfältige Erfüllung aller immer zahlreicher werdenden Aufgaben erscheint manchen Kolleginnen und Kollegen nur mit einem reduzierten Deputat möglich, wenn sie dabei auch noch gesund bleiben wollen.
„Statt Lehrkräfte wie geplant mit Einschränkungen bei Teilzeit und Sabbatjahr zu gängeln, sollte der Beruf attraktiver gemacht werden, um Nachwuchs zu gewinnen und ältere Lehrkräfte länger im aktiven Dienst zu halten. Dazu gehört eine angemessene Verbesserung der Altersermäßigung, aber auch ein attraktives Altersteilzeitangebot, das wir seit langem fordern“, so Fetzner und Scherer weiter.
Der PhV BW hatte schon im Februar einen „6‑Punkte-Forderungskatalog des PhV BW zur Behebung des Lehrermangels“ vorgelegt (siehe https://www.phv-bw.de/positionen-und-6-punkte-forderungskatalog-des-phv-bw-zur-behebung-des-lehrermangels/). Die Kultusverwaltung sollte den Rat der erfahrenen Praktiker an der Basis ernst nehmen, um den Problemen an den Schulen besser begegnen zu können, so die beiden stellvertretenden PhV-Landesvorsitzenden abschließend.
Karin Fetzner und Martina Scherer
Stv. Landesvorsitzende des Philologenverbands Baden-Württemberg
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An den Gymnasien des Landes Baden-Württemberg werden knapp 300.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Der Philologenverband Baden-Württemberg e.V. (PhV BW) vertritt mit über 9.000 im Verband organisierten Mitgliedern die Interessen der Lehrerinnen und Lehrer an den 462 öffentlichen und privaten Gymnasien des Landes.
Im gymnasialen Bereich hat der Philologenverband BW sowohl im Hauptpersonalrat beim Kultusministerium als auch in allen vier Bezirkspersonalräten bei den Regierungspräsidien die Mehrheit und setzt sich dort für die Interessen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gymnasien des Landes ein.