Zusammenfassung der Forderungen des Philologenverbands Baden-Württemberg zum Schutz der Schulen vor Corona

9. September 2021

  • Für einen dauer­haften Präsen­zun­ter­richt müssen die Schulen so sich­er wie irgend möglich gemacht wer­den. Die bish­eri­gen Regelun­gen und Vor­bere­itun­gen reichen dafür nicht aus. Dat­en aus den anderen deutschen Bun­deslän­dern zeigen: Inner­halb von zwei bis drei Wochen nach Schul­fang steigen die Infek­tio­nen bei Schulkindern auf völ­lig inakzept­able Werte. In der von der Delta-Vari­ante bes­timmten vierten Welle sind die ungeimpften Kinder und Jugendlichen jet­zt tat­säch­lich die Treiber der Pan­demie.
  • Der PhV fordert deswe­gen alle Lehrkräfte, Eltern und Jugendlichen über 12 Jahren auf, sich impfen zu lassen, sofern nicht hand­feste medi­zinis­che Gründe ein­er Imp­fung im Wege ste­hen. Die Immu­nisierung durch die Imp­fung ist das effek­tivste Mit­tel, um die Schulen zumin­d­est für die Über-Zwölfjähri­gen prob­lem­los und dauer­haft öff­nen kön­nen.
  • Der PhV begrüßt schulis­che Imp­fak­tio­nen und ermutigt, sie durchzuführen: Je mehr Über-Zwölfjährige geimpft sind, desto weniger Prob­leme wird es durch Coro­na im Schul­be­trieb der weit­er­führen­den Schulen geben.
  • Für Lehrkräfte sind ab Okto­ber Auf­frischungsimp­fun­gen notwendig (früh­estens sechs Monate nach der Zweitimp­fung), da sich die ersten Lehrkräfte ja ab der let­zten Feb­ru­ar­woche erstimpfen lassen kon­nten.
  • Der PhV regt an, dass in der ersten Schul­woche aus­nahm­s­los alle Lehrkräfte getestet wer­den, um die Sicher­heit für alle Beteiligten zu erhöhen.
  • Der PhV kri­tisiert scharf die beab­sichtigten, aber ungenü­gen­den Maß­nah­men für die Unter-Zwölfjähri­gen: Auch für diese ist eine dauer­hafte medi­zinis­che Maskenpflicht notwendig.
  • Der PhV kri­tisiert, dass bei einem nachgewiese­nen, pos­i­tiv­en Fall in der Klasse lediglich fünf Schnelltests vorge­se­hen sind: Fünf PCR-Pooltests mit gle­ichzeit­iger indi­vidu­eller Probe­nahme wären zielführen­der! (Wobei die indi­vidu­ellen Proben nur aus­gew­ertet wer­den, wenn der Pooltest pos­i­tiv aus­fällt.) Mit PCR-Test wer­den Infek­tio­nen in der Klasse deut­lich zuver­läs­siger und außer­dem ein bis zwei Tage früher erkan­nt als mit Schnell­tests.
  • Eine ein- bis zweitägige Quar­an­täne für die Sitz­nach­barn, bis der erste Pooltest bzw. im pos­i­tiv­en Fall die indi­vidu­ellen Tests aus­gew­ertet sind, wäre die richtige Quar­an­täne-Ergänzungs­maß­nahme zu Beginn des Schul­jahres.
  • Der PhV kri­tisiert hart die geizige Hal­tung von Land und kom­mu­nalen Schul­trägern und befürchtet dadurch mas­sive Verzögerun­gen bei der Anschaf­fung von Raum­luft­fil­tern. Dass die Anschaf­fun­gen erst langsam an Fahrt gewin­nen, ist ein Armut­szeug­nis und zeigt die Mis­sach­tung der Bil­dungs- und Sicher­heits­bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen durch die zuständi­gen Poli­tik­er.
  • Der PhV fordert, die 2. Tranche des Schulleit­er-Ent­las­tung­spro­gramms zum 1.1.2022 im Rah­men des näch­sten Nach­tragshaushalts umzuset­zen. Auf­grund der Vielzahl an zusät­zlichen Auf­gaben, die die Schulleitun­gen während Coro­na schul­tern müssen, ist der Lei­dens­druck nicht mehr erträglich. Erste Schulleitun­gen haben ihr Amt bere­its zum Schul­jahreswech­sel zurück­gegeben.
  • Der PhV fordert die kom­mu­nalen Schul­träger auf, den Zei­tum­fang der Schulsekre­tari­atsstellen auskömm­lich zu gestal­ten, ggf. zu erhöhen und dabei die im Zuge der Coro­na­maß­nah­men notwendi­ge Zusatzarbeit zu berück­sichti­gen (Ausstel­lung von Test­nach­weisen, Impf­doku­men­ta­tion der Kol­legin­nen und Kol­le­gen usw.).

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An den Gym­nasien des Lan­des Baden-Würt­tem­berg wer­den knapp 300.000 Schü­lerin­nen und Schüler unter­richtet. Der Philolo­gen­ver­band Baden-Würt­tem­berg e.V. (PhV BW) ver­tritt mit über 9.000 im Ver­band organ­isierten Mit­gliedern die Inter­essen der Lehrerin­nen und Lehrer an den 462 öffentlichen und pri­vat­en Gym­nasien des Lan­des.

Im gym­nasialen Bere­ich hat der Philolo­gen­ver­band BW sowohl im Haupt­per­son­al­rat beim Kul­tus­min­is­teri­um als auch in allen vier Bezirksper­son­al­räten bei den Regierung­sprä­si­di­en die Mehrheit und set­zt sich dort für die Inter­essen der ca. 26.500 Lehrkräfte an den Gym­nasien des Lan­des ein.

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